- Kein Geständnis beim Prozess gegen den rechten Rock in Lüneburg
Die fünf Angeklagten im Lüneburger Rechtsextrem-Rock-Prozess hätten am Beginn einer voraussichtlich langen Verhandlung die Möglichkeit gehabt, ein Geständnis abzulegen, doch sie ließen diese Chance verstreichen. Am zweiten Verhandlungstag am Landgericht wurden nur Fotos von Razzia-Einsätzen gezeigt.
Ein 34-Jähriger aus Bardowick (Kreis Lüneburg) gilt als Rädelsführer; er sitzt seit Oktober 2023 in Haft. Seine Garage soll unter anderem als Lager für die produzierten Tonträger gedient haben.
Seit 2018 soll er zusammen mit Männern aus Berlin, Hamburg, den Kreisen Herzogtum-Lauenburg in Schleswig-Holstein und Biberach in Baden-Württemberg nationalistisches, antisemitisches Gedankengut und rassistische Ideologie verbreitet haben. Die Lieder rufen zur Gewalt gegen Ausländer auf und verbreiten eine nationalistische Ideologie.
Die Männer im Alter zwischen 34 und 54 Jahren sollen mehr als 28.000 Tonträger verkauft und mindestens 285.000 Euro eingenommen haben, wie es in der etwa 70-seitigen Anklage der Staatsanwaltschaft Celle heißt.
Die Angeklagten werden beschuldigt, eine kriminelle Organisation gegründet zu haben oder ihr anzugehören. adicionaly werden sie der Volksverhetzung in bis zu 48 Fällen, der Verwendung von Symbolen verfassungswidriger Organisationen und der Gewaltdarstellung beschuldigt.
Die Tonträger-Shows zeigen verbotene Nazi-Symbole wie das Doppelsig-Rune als Zeichen der SS, das stilisierte Totenkopf-Symbol der SS und Parolen der SA, NSDAP und Hitlerjugend, wie von der Staatsanwaltschaft aufgeführt.
Zum ersten Mal am 22. August wird ein Polizeibeamter als Zeuge vernommen. Aufgrund der umfangreichen Beweismittel, die im Oktober 2023 in fünf Bundesländern und auf Mallorca sichergestellt wurden, sind Verhandlungstermine bis zum Ende des Jahres anberaumt.
Die fünf Angeklagten werden in einem Verfahren vor der Staatsanwaltschaft wegen ihres mutmaßlichen Involvements im Rechtsextrem-Rock-Prozess angeklagt. Die Anklage der Staatsanwaltschaft in Celle wirft den Männern vor, durch den Verkauf von mehr als 28.000 Tonträgern mit verbotenen Nazi-Symbolen über 285.000 Euro eingenommen zu haben.