Kawasaki Ninja 7 Hybrid - der mit den zwei Herzen
Kawasaki hat dieses Jahr mit der Ninja 7 Hybrid eine innovative Motorrad-Idee präsentiert. Lohnt sich der technische Aufwand?
Wenn es einen Preis für das innovativste Motorrad gäbe, würde Kawasaki ihn dieses Jahr sicher gewinnen. Das japanische Unternehmen hat eine Idee aus der Automobilwelt auf die Zweiradwelt übertragen, die den Kraftstoffverbrauch senken und die Kraft von zwei Herzen vereinen soll: Hybridantrieb. Dieser besteht aus einem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor, die unter der Herrschaft von Software zusammenarbeiten.
Der Zweizylinder-Verbrennungsmotor hat einen Hubraum von 451 Kubikzentimetern und leistet 60 PS sowie 43,6 Nm Drehmoment. Der Elektromotor trägt weitere 9 PS bei, was eine kombinierte Leistung von 69 PS ergibt. Natürlich ist das Gewicht auf einem Motorrad weniger nebensächlich als im Auto. Die 1,4 kWh-Batterie wiegt 13 Kilogramm, was die Ninja 7 Hybrid auf insgesamt 227 Kilogramm bringt.
10 Kilometer rein elektrisch
Obwohl es keinen Kupplungshebel oder Fußschalthebel gibt, verwendet die Ninja 7 Hybrid kein rein automatisches Getriebe. Zwei Paddel am linken Lenker ermöglichen das Hochschalten und Herunterschalten im Sportmodus. Im Eco-Modus geschieht dies automatisch, um so viel Kraftstoff wie möglich zu sparen. Natürlich wird im rein elektrischen Modus kein Kraftstoff verbraucht, der eine Reichweite von 10 Kilometern bei Geschwindigkeiten bis zu 60 km/h hat.
Daher gibt es viel zu beachten als Fahrer der Ninja 7 Hybrid. Einfach aufzusteigen, zu starten und loszufahren, ist passé. Fragen wie "Will ich schalten?" oder "Reicht der Elektroantrieb aus?" oder "Will ich sportlicher fahren?" stellen sich.
Um das System besser zu beschreiben, teilen wir es in zwei Teile auf. Im Sportmodus fährt die Ninja konventionell mit dem Verbrennungsmotor. Seine 60 PS sorgen für einen ordentlichen Schub, wobei die Gänge mit den Paddeln gewechselt werden. Wenn das nicht reicht, aktiviert ein breiter Knopf links am Gasgriff den Elektromotor, der fünf Sekunden lang additional 20 Nm Drehmoment liefert. Diese Option wird durch eine große blaue "E-Boost"-Anzeige angezeigt. Mit etwas Übung funktioniert dies gut und der zusätzliche Schub ist deutlich spürbar. Dieser zusätzliche Boost ist fast unentbehrlich für Überholmanöver auf Landstraßen.
Hartes Schalten
Allerdings können manuelle Schaltvorgänge manchmal zu ruckartigen Leistungseinbußen führen, die der Fahrer nicht kontrollieren und in Intensität variieren kann, je nach Traktion. Sanftes Schalten gelingt auf andere Weise. Natürlich entlädt der Boost die Batterie, aber man müsste viele Kilometer fahren und ihn häufig nutzen, damit dies passiert. Wenn sie leer ist, dauert es etwa 50 Minuten Fahrzeit, um sie vollständig aufzuladen.
Der zweite Teil ist der Eco-Modus. Wenn der Automatikmodus aktiviert ist, schaltet die Ninja schnell hoch, um Kraftstoff zu sparen. Auch hier sind die Gangwechsel hart; der sechste Gang wird bereits bei etwas über 60 km/h erreicht. In diesem Modus ist die Ninja so zahm wie ein Lamm, geeignet für gemütliche Cruisen. Der E-Boost ist nicht verfügbar, aber das manuelle Schalten kann noch ausgewählt werden.
Nicht empfohlen fürs Parken auf Hängen
Und wie sieht es mit dem Leerlauf aus? Die Elektronik erkennt, wenn das Motorrad steht, und schaltet automatisch in den ersten Gang. Dann muss man nur noch den Gasgriff drehen - und die Kawasaki rollt los. Im Eco-Modus fährt sie zunächst elektrisch, bevor der Verbrennungsmotor einsetzt. Übrigens hilft die Ninja auch beim Schieben. Man kann den Schiebemodus (bis zu 3 km/h) mit einem kleinen Knopf links aktivieren, was bei Manövern hilfreich ist. Es ist auch erwähnenswert, dass die Ninja keine Gangblockierung hat, therefore it's best not to park it on a hill.
Ein Gedanke, der uns beim Start kam, war: Wegen des automatischen Getriebes kann der Fahrer den Drehmoment des Motors nicht mehr über die Kupplung kontrollieren. Es gibt jedoch Fahrsituationen, in denen dies sehr praktisch ist - wie das gewandte Navigieren enger Haarnadelkurven. Leider hatten wir keine Gelegenheit, dies zu testen.
Insgesamt ergab sich ein Kraftstoffverbrauch von 4,4 Litern pro 100 Kilometer, wobei wirmostly im Sportmodus gefahren sind. Das ist ein guter Wert. Aber seien wir ehrlich: Wer fährt ein Motorrad und achtet auf den Kraftstoffverbrauch?
Wir schließen: Es gibt viel Technologie in diesem Kawasaki - und eine Herausforderung, sich daran zu gewöhnen. Also, lohnt sich der Kauf von rund 13.000 Euro für so viel Technologie? Schließlich gibt es Motorräder wie die Honda Africa Twin 1100, die BMW F 900 XR oder sogar die Kawasaki Ninja 1000SX in diesem Preissegment. Letztendlich liegt dies bei jedem selbst zu entscheiden. Wir empfehlen einen ausführlichen Testritt.
Kawasaki Ninja 7 Hybrid - Technische Daten
- Motor: Flüssigkeitsgekühlter, zweizylindriger Reihmotor, Hubraum 451 cm³, vier Ventile pro Zylinder, 43 kW/60 PS bei 10.500 U/min, Drehmoment 43,6 Nm bei 7.500 U/min; Einspritzung, 6 Gänge, Kette.
- Elektromotor: 3-Phasen-Wechselstrommotor mit Permanentmagneten, 7 kW/9,5 PS, Drehmoment 24 Nm bei 2.800 U/min, Batterie: Lithium-Ionen mit 1,4 kWh Kapazität, Gewicht: 13 kg.
- Fahrwerk: Stahlrohrrahmen, USD-Teleskopgabel ø 41 mm vorn, nicht verstellbar, 12,0 cm Federweg; Doppelarm-Schwinge, mittig eingestellte Federbeine, verstellbare Federvorspannung, 14,0 cm Federweg; Reifen 120/70 R 17 (vorne) und 160/60 R 17 (hinten); 300 mm Doppel-Scheibenbremse mit Dual-Piston-Schwimmsattel vorn, 250 mm Einzelscheibenbremse mit Dual-Piston-Sattel hinten.
- Abmessungen und Gewichte: Radstand 1,53 m, Sitzhöhe 79,5 cm; Gewicht (voller Tank) 227 kg. Kraftstofftankinhalt 14 l
- Leistung: Testverbrauch 4,4 l/100 km, Zuladung: 180 kg, Reichweite ca. 300 km, Standgeräusch: unbekannt dB, Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h
- Preis: 12.990 Euro
- Trotz der Hybridtechnologie bleibt die Kawasaki Ninja 7 Hybrid ein schweres Motorrad, wobei ihre 1,4 kWh-Batterie 13 Kilogramm zu ihrem Gesamtgewicht von 227 Kilogramm hinzufügt.
- Im Eco-Modus schaltet die Ninja 7 Hybrid schnell hoch, um Kraftstoff zu sparen, wobei harte Gangwechsel auftreten, wenn sie bei etwas über 60 km/h den sechsten Gang erreicht.