Börse in Frankfurt - Jahresendrally treibt Dax erstmals über 17.000 Punkte
Die Aussicht, dass der Leitzins bald wieder stark sinken wird, lässt den DAX-Index erstmals die 17.000-Punkte-Marke durchbrechen. Der Leitindex stieg um 1,4 % auf 17.002 Punkte und setzte damit seinen jüngsten Rekordlauf fort.
Der Leitindex erreichte letzte Woche im Rahmen einer Jahresendrallye ausgehend von den Tiefstständen im Oktober ein Viermonatshoch und erreichte dann fast täglich neue Rekordwerte.
Am späten Mittwoch beließ die Federal Reserve die Leitzinsen stabil. Es gibt jedoch Anzeichen für Zinssenkungen im nächsten Jahr, was auch vom Markt erwartet wird.
Am Vorabend hat die Fed Federal Reserve die Zinshoffnungen der Anleger noch einmal angeheizt. Im Jahr 2024 kann es zu etwa drei Zinssenkungen kommen, mit einer Gesamtzinssenkung von 0,75 Prozentpunkten. Das zeigen zumindest die neuen Konjunkturprognosen der Fed, die die bisherigen Zinserwartungen des Marktes übertreffen.
Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners, kommentierte: „Fed-Chef Jerome Powell spielte an der Börse den Weihnachtsmann. Jetzt will die Börse, dass EZB-Präsidentin Christine Lagarde den Weihnachtsmann spielt.“ Zinssenkungen stehen im Mittelpunkt , zumindest in dieser Fragerunde. Altmann sagte, die erste Preissenkung im April sei mittlerweile an der Börse eingepreist. „Viel wird davon abhängen, ob Lagarde das tut, oder ob sie Börsenanleger vor voreiligem Optimismus warnt.“
Die Erwartungen an die Fed sind stark gestiegen, seit die Aktienkurse zu steigen begannen, nachdem zunächst gehofft wurde, dass die Zentralbank die Zinsen im nächsten Jahr nur einmal senken würde. Altmann sagte, Börseninvestoren wetten derzeit darauf, dass die Fed die Zinsen im Jahr 2024 weiter anpassen werde.
Die Aussicht auf sinkende Zinsen ist eine gute Nachricht für Aktienanleger. Aktien werden im Vergleich zu festverzinslichen Wertpapieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich leichter finanzieren und Investitionen werden erschwinglicher.
Der Dax überschritt im März und August 2021 die 15.000- und 16.000-Punkte-Marke, als die globalen Börsen die letztjährigen COVID-Tiefststände hinter sich ließen. Zu Beginn der Epidemie fiel der Index auf 8.255,65 Punkte. Seitdem hat sich das Verhältnis mehr als verdoppelt, obwohl Russlands Krieg in der Ukraine und die Rekordinflation die Wirtschaft schwer getroffen haben.
Die Entwicklung steht auch im Widerspruch zur desolaten wirtschaftlichen Lage Deutschlands. Allerdings konzentrieren sich Aktieninvestoren oft nicht unbedingt auf die aktuelle Lage, sondern vielmehr auf zukünftige Gewinne. Darüber hinaus haben die meisten der 40 im DAX gelisteten Unternehmen einen internationalen Status: Die Bundesrepublik ist nur einer von vielen Märkten.
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Quelle: www.stern.de