IW bezeichnet GDL-Warnstreik als „unverhältnismäßig“ und „fern von der Realität“
Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (IW) bezeichnete die von der Lokführergewerkschaft GDL für Mittwoch und Donnerstag angekündigten Warnstreiks als „unverhältnismäßig“ und „fern von der Realität“. Das als arbeitgebernah geltende Kölner Institut Deutsche Bahn sei nicht in der Lage gewesen, die Forderungen der GDL durchzusetzen, hieß es am Mittwoch. Das IW warf der GDL vor, sie kämpfe nicht für die Sache, sondern für die eigene „Daseinsberechtigung“.
Bei einer Verkürzung der gewerkschaftlich geforderten Arbeitszeit auf eine Vier-Tage-Woche müssten die Bahnen bei einem vollen Lohnausgleich 10.000 neue Arbeitskräfte einstellen, so das IW. Es fehlen bereits 3.700 Lokführer, ein Mangel, der schlimmer ist als in jeder anderen Bahnbranche.
IW bezeichnet ersten Job bei der Eisenbahn als „nicht schlecht“. Das Unternehmen bietet eine Gehaltserhöhung von 11 % und einen Inflationsbonus von bis zu 2.850 € für 32 Monate. Den Antrag der GDL auf Arbeitszeitverkürzung und vollen Lohnausgleich lehnte der Konzern allerdings mit der Begründung ab, dass dies nicht durchsetzbar sei.
Neben der Kurzarbeit, die im Tarifvertrag für die Dauer eines Jahres vorgesehen ist, fordert die GDL auch eine Lohnerhöhung von mindestens 555 Euro, eine 25-prozentige Erhöhung des Schichtarbeitsgeldes und … eine steuerfreie Inflationszahlung in Höhe von 3.000 €. Die Bahn hat die für Donnerstag geplanten Tarifverhandlungen abgesagt, nachdem die GDL für Mittwochabend einen Streik angekündigt hatte.
Quelle: www.ntv.de