zum Inhalt

Ist die Finanzierung von Elektroautos vorbei? Unbeabsichtigter Notstopp!

Die Subventionen für Elektroautos werden sofort eingestellt und die Subventionen für Dieselautos bleiben bestehen – so stürzt die Bundesregierung den Automarkt ins Chaos, untergräbt ihre Klimaziele und macht frustrierten Bürgern Mut

Ist die Elektrizitätsrevolution vorbei?.aussiedlerbote.de
Ist die Elektrizitätsrevolution vorbei?.aussiedlerbote.de

BAFA-Förderende - Ist die Finanzierung von Elektroautos vorbei? Unbeabsichtigter Notstopp!

Im Emsland hatte man Einsicht: Kurzfristig eröffnete die Region am Adventssonntag eine Zulassungsstelle in Mepen, damit Käufer von Elektroautos ihre Autos rechtzeitig anmelden konnten. Mindestens 24 Besitzer haben es durch eine zweistündige Sondereröffnung geschafft, als letzte Menschen in Deutschland staatliche Prämien für ihre neuen klimafreundlichen Autos zu erhalten. Ganze 100.000 Euro werden aus der Bundeskasse ins Emsland fließen, bevor die Regierung bereit ist, die Fördermittel ohne Werktagsvorwarnung dauerhaft zu sperren. Das bekommen Sie auf jeden Fall, wenn Sie die maximale Fördersumme von 4.500 Euro pro Fahrzeug zugrunde legen. Sollte es dem 24. auch gelingen, das Verfahren in der Bundesbehörde Bafa später am Nachmittag oder Abend abzuschließen. Denn ab Mitternacht erschien ein orangefarbenes Warnsignal, das darauf hinwies, dass Fonds geschlossen waren. zu guter Letzt.

In allen anderen Regionen gilt für diejenigen, die sich trotz politischer Appelle, trotz Branchenwerbung und letztlich auch als Reaktion auf politischen Druck und neue CO2-Grenzwerte trotz wachsender Dringlichkeit der Klimakrise nicht für den Kauf eines modernen Elektroautos entschieden haben: Das ist alles offensichtlicher gesunder Menschenverstand. Es könnten diejenigen sein, die sich hartnäckig für veraltete Dieselmotoren entscheiden, oder diejenigen, die sich dafür entscheiden, weiterhin ältere Dieselmotoren zu fahren, anstatt auf fossile Brennstoffe zu verzichten. Sie werden vom Staat belohnt. Trotz verschiedener Sparmaßnahmen wird Dieselkraftstoff weiterhin großzügig vom Steuerzahler subventioniert. Etwa 1,5 Milliarden Euro pro Jahr, wobei die erhöhte Kfz-Steuer auf Dieselautos bereits abgezogen ist. (Zum Vergleich: 1,3 Milliarden Euro Förderung für Elektroautos für 2024 geplant, inzwischen eingestellt). Ebenso wird die staatliche Förderung von Dienstwagen und Pendlern fortgesetzt, auch wenn sich beides größtenteils negativ auf die Zukunft unseres Planeten auswirkt.

Verwirrend an den plötzlichen Maßnahmen vom Wochenende ist auch, dass die Verantwortlichen (Finanzminister Christian Lindner, Wirtschaftsminister Robert Habeck und Finanzkanzler Olaf Scholz) kurz vor der Zustimmung zum Sparplan, den sie umsetzen würden, tatsächlich andere Zusagen gemacht haben Schuldenbremse trotz Karlsruhes Wunsch, dem Urteil Folge zu leisten. Regierungspolitiker haben versprochen, klimaschädliche Subventionen jetzt abzuschaffen. Es gibt viele dieser klimaschädlichen Subventionen, und das Umweltbundesamt kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass sie sich allein auf Bundesebene auf mehr als 65 Milliarden Euro pro Jahr belaufen, wobei die Dieselsubventionen an der Spitze stehen. Aber die allermeisten Subventionen, etwa die Dieselförderung, können beibehalten werden, auch wenn Einsparungen vorgenommen werden müssen. Stattdessen sparen wir Geld für ein Elektrofahrzeug der Zukunft (und die Bundesregierung tut nichts mehr für Lastenräder, obwohl der Betrag keine Rolle spielt).

Deutschland hinkt bei Elektroautos hinterher

Die Auswirkungen der Berliner Notbremse wären fatal. Es stimmt, dass selbst wenn der deutsche Markt nun willkürlichen politischen Blockaden ausgesetzt ist, der weltweite Siegeszug von EV nur schwer aufzuhalten sein wird. Die Automobilhersteller haben zu mutig in neue Technologien investiert, die technologischen Fortschritte bei neuen Elektrofahrzeugen waren zu überzeugend und die strengen Grenzwerte für Kohlendioxidemissionen in Schlüsselmärkten wie China, der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten waren zu klar. Sowohl chinesische als auch amerikanische Automobilhersteller werden stark vom Staat unterstützt und sind entschlossen, die Elektrifizierungstechnologie zu ihrem Vorteil auf dem Weltmarkt zu nutzen. Ihre Ambitionen sind zu groß.

Interessant ist auch, welche Gründe politisch immer wieder angesprochen werden, etwa dass die Dieselsubventionen nicht abgeschafft werden können, obwohl die Autoindustrie diesen Punkt immer wieder angesprochen hat: Dieselkäufer, die ihnen eine Investition zutrauen oder in billigen Diesel investiert hätten, um solche Fahrzeuge zu kaufen sollte nicht beleidigt sein. Dieses Argument brachte der niedersächsische Kanzler Stephan Weil kürzlich in einem Interview mit dem Stern vor. Das klare Fazit der jüngsten Einschätzung Berlins lautet: Das Vertrauen der Dieselkäufer darf nicht verletzt werden. Dies birgt jedoch sicherlich die Gefahr, das Vertrauen derjenigen zu missbrauchen, die sich für die Zukunft eines Elektrofahrzeugs entscheiden, vielleicht aus Klimaproblemen, vielleicht wegen des Fahrkomforts, vielleicht wegen Subventionen.

Denn diese Menschen haben eine echte Achterbahnfahrt hinter sich. Wer über den Kauf eines Elektroautos Anfang 2023 nachdenkt, hört von Händlern oft, dass er schnell eine Entscheidung treffen müsse, da die Branche bald keine Lieferzeiten mehr vor Jahresende garantieren könne. Doch ursprünglich wurde versprochen, dass der Zuschuss im Jahr 2024 gekürzt wird, nicht mehr um 4.500 Euro, sondern um 3.000 Euro. Im Herbst dreht sich der Markt um: Hersteller und Händler verrechnen sich oft und bieten plötzlich wieder Autos an, deren Auslieferung bis zum Jahresende versprochen war, sich aber nun oft nicht rechtzeitig anmelden. (Die einzigen Glücklichen sind diejenigen, die ein Elektroauto beim Stellantis-Konzern bestellt haben, nämlich Opel, Jeep, Citroën, Peugeot oder Fiat; der Hersteller versprach gestern, die entgangenen Prämien nachzuholen).

Das ist mehr als nur ein schlechter Schritt für den Kunden

Nun, Scholz, Lindner und Habeck haben sich vielleicht gesagt, dass sie die Enttäuschung der Subventionsempfänger in Kauf nehmen. Denn fast jede Subvention löst bei ihrer Abschaffung Unzufriedenheit aus, auch wenn die Subvention problematisch ist – was mittlerweile bei protestierenden Landwirten zu beobachten ist. Bei der Frage der Subventionierung von Elektrofahrzeugen geht es jedoch um mehr als nur die politische Glaubwürdigkeit einer Handvoll Tesla- oder Volkswagen-ID-Enthusiasten. Stattdessen wird das gesamte Universum rund um das Autogeschäft in Frage gestellt – Hersteller, Zulieferer, Einzelhändler.

Der Umstieg von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb ist seit mehr als einem Jahrzehnt ein politisch gefördertes, notwendiges klimapolitisches Ziel. Die Branche hat lange gezögert, dies umzusetzen. Politiker haben zu Recht versprochen, einen geplanten Übergang sicherzustellen, da ein solcher Übergang allein durch die Kräfte des Marktes nur schwer zu erreichen wäre und wahrscheinlich mehr Arbeitsplätze kosten würde als geplant. Endlich nahm die Transformation endlich Fahrt auf. Hersteller und Importlieferanten stellen geeignete Fahrzeuge bereit und schaffen Kapazitäten nicht nur im Automobilbau, sondern auch im Automobilbau.Ein Beispiel sind Batteriefabriken, die zum Teil mit großzügigen Bundeszuschüssen ausgestattet sind und dafür sorgen sollen, dass die grundlegende Wertschöpfung der Automobilindustrie auch in Zukunft in Deutschland erwirtschaftet werden kann. Kunden, Hersteller, Arbeitnehmer und Investoren sollen den Ausstieg aus Verbrennungsmotoren planen und mit staatlicher Unterstützung die Entwicklung von Elektrofahrzeugen vorantreiben können. Als Reaktion darauf kündigte das Ampel-Bündnis nach seinem Start im Jahr 2021 an, dass die von der Groko eingeführten Elektrofahrzeug-Förderungen ab Herbst 2023 reduziert und Ende 2024 vollständig abgeschafft werden. Das mag riskant erscheinen, aber es ist denkbar, dass der Übergang bis dahin so weit fortgeschritten sein wird, dass wir ihn selbst bewältigen können.

Doch nun haben sich Scholz und seine Kollegen entschieden, aus welchen Gründen auch immer, diese Entwicklung plötzlich zu bremsen. Dass man gleichzeitig klimaschädliche Systeme, insbesondere im Verkehr, weiterhin aggressiv fördern will, macht das Ganze zu einem bedauerlichen Skandal. Die Regierung erschwert der heimischen Automobilindustrie den Übergang in den heimischen Markt. Dies verschafft nicht-deutschen Herstellern indirekt einen Wettbewerbsvorteil. Jeder, der sich mit Autos auskennt, weiß, dass eine solche Vollbremsung viel Energie verbraucht, und in diesem Fall ist die Belohnung überraschend gering. Währenddessen treten andere kräftig aufs Gaspedal.

Dieser Artikel erschien zuerst auf capital.de.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles