Israelische Armee greift 400 Ziele im Gaza-Streifen an
Die Kämpfe gehen weiter. Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf den südlichen Gaza-Streifen konzentriert. Die Ziele sind die Infrastruktur und die Marine der Hamas. Damit bekräftigt Israel seinen Willen, sie zu vernichten. Die Armee antwortet auch auf Angriffe aus dem Libanon.
Die israelische Armee setzt ihre Bombardierung des Gazastreifens fort. Nach Angaben der Armee wurden in den vergangenen Tagen mehr als 400 "terroristische Ziele" im Gazastreifen getroffen. Am Samstagabend bombardierten Kampfflugzeuge mehr als 50 Ziele im Stadtgebiet von Chen Younis, südlich des blockierten Küstengebiets.
Die israelischen Streitkräfte griffen außerdem mit Panzern und gezielten Luftangriffen terroristische und islamistische Hamas-Infrastrukturen in der Gegend von Beit Lahia an, hieß es in der Erklärung. Israelische Seestreitkräfte griffen außerdem nachts militärische Ziele der Hamas im Hafen von Khan Younis und Deir al-Balah mit Präzisionsmunition an. Auch Infrastruktur und Ausrüstung der Marine der Terrororganisation wurden angegriffen.
Die israelischen Streitkräfte feuerten Berichten zufolge erneut auf Boden- und Luftziele im nördlichen Gazastreifen. Auch eine Terrororganisation, die israelische Streitkräfte in einen Hinterhalt gelockt hatte, soll bombardiert worden sein. Darüber hinaus beschoss ein israelisches Kampfflugzeug eine Moschee, die als Kommandozentrale des Islamischen Dschihad dient. Alle Angaben konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden.
Die israelische Armee wird "so lange kämpfen, wie es nötig ist".
Die israelische Armee hat nach Angaben eines Sprechers noch keine Frist für den Gaza-Krieg gesetzt. Der israelische Armeesprecher Jonathan Conricus sagte: "Wir sind entschlossen, die Hamas so lange wie nötig zu bekämpfen." Er fügte hinzu: "Wir haben keine andere Wahl." Conricus bekräftigte noch einmal, dass Israels Kriegsziel die vollständige Zerstörung der Terrororganisation sei, damit sie in Zukunft keine Bedrohung mehr für Israel darstelle.
Der Sprecher reagierte damit auf Medienberichte, wonach US-Außenminister Anthony Blinken bei den jüngsten dreiwöchigen Gesprächen mit der israelischen Führung gesagt haben soll, Israel müsse den Krieg auf dem derzeitigen Niveau weiterführen. Israelische Medien berichteten, Blinken sei sich nicht sicher, ob Israel internationale Unterstützung erhalten würde, um die Kämpfe mit der gleichen Intensität wie vor dem Waffenstillstand fortzusetzen.
Erneut Geschosse aus dem Libanon abgefeuert
Israel ist erneut unter Beschuss aus seinem nördlichen Nachbarland, dem Libanon, geraten. Die israelische Armee teilte mit, dass ihre eigene Artillerie das Gebiet angegriffen habe, in dem die Granaten auf Israel abgefeuert wurden. Berichten zufolge soll ein israelischer Kampfjet ein Ziel im Libanon getroffen haben. Über mögliche Opfer gab es keine Angaben.
Erst am Vortag waren die Kämpfe an der Grenze zwischen den beiden Ländern wieder aufgenommen worden. Hisbollah-Milizen, die vom Iran unterstützt werden, haben nach eigenen Angaben wiederholt israelische Stellungen in Grenznähe angegriffen. Nach Angaben libanesischer Sicherheitsdienste wurden ein Hisbollah-Mitglied und seine Mutter bei einem israelischen Gegenangriff getötet. Das israelische Militär erklärte, es habe eine "terroristische Organisation" im Libanon angegriffen.
Seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges gab es zahlreiche Angriffe auf die Nordgrenze Israels, bei denen auch Menschen ums Leben kamen. Auch an der israelischen Grenze zum Libanon ist es nach Inkrafttreten eines Waffenstillstands zwischen Israel und der islamischen Hamas im Gaza-Streifen mit nur wenigen Zwischenfällen ruhig geblieben. Die Waffenruhe im Gazastreifen lief am Freitagmorgen aus, und es wird nicht erwartet, dass sie verlängert wird. Die Kampfhandlungen wurden wieder aufgenommen.
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Quelle: www.ntv.de