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Israelische Armee: Der Kampfgeist der Hamas ist gebrochen

Das sollte ein Zeichen der Stärke sein: Im Zentrum der Hamas-Hochburg beraten die Chefs des Militärs und der Geheimdienste über die Lage. Die humanitäre Lage in Gaza wird immer katastrophaler. Überblick.

Soldaten der israelischen Armee nehmen in der Nähe der Grenze zum Gaza-Streifen Stellung. Foto..aussiedlerbote.de
Soldaten der israelischen Armee nehmen in der Nähe der Grenze zum Gaza-Streifen Stellung. Foto..aussiedlerbote.de

Krieg in Nahost - Israelische Armee: Der Kampfgeist der Hamas ist gebrochen

Immer mehr Hamas-Terroristen im Gazastreifen legen ihre Waffen nieder - ein klares Signal an die israelischen Sicherheitskräfte, dass der Kampfgeist der islamischen Organisation bröckelt. Generalstabschef Herzi sagte: "Wir üben viel Druck aus. Ich denke, die Tatsache, dass sie sich ergeben und die Hände hochgenommen haben, zeigt, dass ihr Kampfgeist nachlässt. Das hat unseren Erfolg beschleunigt, schließlich wollten wir schnell vorankommen." Halevi traf sich am Montag mit dem Chef des Inlandsgeheimdienstes Simbet Ronanbar in der Hamas-Hochburg Khan Younis. "Wir sichern unsere Gebietsgewinne im Gazastreifen im Norden und Süden."

Die israelischen Streitkräfte liefern sich in der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens einen erbitterten Stadtkrieg mit den Kräften der Hamas. Sie verdächtigen Khan Yunis, der Anführer der islamistischen Organisation zu sein und eine Geisel im Gazastreifen zurückgelassen zu haben. Nach israelischen Angaben haben sich in den letzten Tagen immer mehr Hamas-Kämpfer ergeben. Darüber hinaus erklärte der nationale Sicherheitsberater Zaki Hanegbi, dass bisher etwa 7.000 Hamas-Terroristen getötet worden seien.

Der Gaza-Krieg wurde durch das schlimmste Massaker in der Geschichte Israels ausgelöst, das von Terroristen der Hamas und anderer Organisationen am 7. Oktober nahe der Grenze zwischen Israel und dem Gazastreifen verübt wurde. Mehr als 1.200 Menschen wurden bei diesem beispiellosen Angriff getötet. Daraufhin begann Israel mit massiven Luftangriffen und führt seit Ende Oktober eine Bodenoffensive in dem Gebiet durch. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitssektors wurden rund 18.000 Menschen getötet und mehr als 49.200 verletzt.

Israel nimmt mehr als 500 Islamisten in einem Monat gefangen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im vergangenen Monat mehr als 500 Mitglieder islamistischer Terrororganisationen im Gazastreifen festgenommen. Nach Angaben der Armeeführung gehörten 350 von ihnen zur Hamas, die den Gazastreifen vor dem Krieg beherrschte, und 120 zum mit der Hamas verbündeten Islamischen Dschihad. Die Gefangenen werden vom militärischen Gegenspionagedienst und dem Inlandsgeheimdienst Simbet weiter verhört.

Israelische Armee: mehr als 100 Soldaten bei Bodenoffensive getötet

Nach Angaben der israelischen Streitkräfte sind seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen 104 Soldaten getötet worden. Allein am Sonntag wurden fünf Militärangehörige bei einem Gefecht in der südlichen Stadt Khan Younis getötet. Sie waren im Kampf gegen die Terrororganisation Hamas in eine Sprengfalle geraten. Insgesamt sind im Gaza-Krieg 432 israelische Soldaten ums Leben gekommen. Diese Zahl schließt die militärischen Opfer der Massaker der islamischen Hamas zu Beginn des Krieges ein. In der Opferbilanz der Armee sind auch Soldaten berücksichtigt, die bei Kämpfen mit Hisbollah-Milizen im Libanon an der Nordgrenze Israels ums Leben kamen, sowie Opfer von Einsatzunfällen.

Israel öffnet einen weiteren Grenzübergang für Hilfstransporte

Israel öffnet einen weiteren Grenzübergang für die Lieferung von Hilfsgütern an die notleidende Zivilbevölkerung im Gaza-Streifen. Die israelische Kogaat-Behörde, die für die Beziehungen zu den Palästinensern zuständig ist, teilte am Montagabend mit, dass Lastwagen mit Gütern für den Gazastreifen künftig auch den Übergang Kerem Schalom nutzen können. Allerdings werden die Lkw nicht wie beim bisher genutzten Nitzana-Übergang direkt in den Gaza-Streifen fahren. Stattdessen fahren sie über Ägypten zum Rafah-Übergang. Israel kontrolliert die Lastwagen an seinen Grenzübergängen, um Waffenschmuggel zu verhindern. Wasser, Lebensmittel, Zelte und medizinische Hilfsgüter können nach Gaza transportiert werden.

Wie im Weltkrieg: EU-Vertreter nennt Situation apokalyptisch

Der Chef der EU-Außenpolitik, Josep Borrell, hat die Lage im Gazastreifen als apokalyptisch bezeichnet. Nach einem Treffen der EU-Außenminister in Brüssel sagte der Spanier, dass die durch den israelischen Angriff verursachten Gebäudeschäden der Zerstörung deutscher Städte während des Zweiten Weltkriegs entsprechen, wenn nicht sogar größer sind. Zwischen 60 und 70 Prozent der Getöteten waren Zivilisten. Er kritisierte die unglaubliche Zahl der zivilen Opfer. Am Abend sprach Borrell auch von den 1,9 Millionen Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser verlassen mussten. Das entspricht 85 Prozent der Bevölkerung des Gazastreifens.

UN: Probleme bei der Annahme von Hilfsgütern im Gaza-Streifen

Die Vereinten Nationen haben Schwierigkeiten, Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu erhalten. Das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA), die Nothilfeorganisation der Vereinten Nationen, erklärte, dass "die Fähigkeit der Vereinten Nationen, Hilfe zu erhalten, in den letzten Tagen stark beeinträchtigt war". Grund dafür seien "ein Mangel an Lastwagen im Gazastreifen, Ausfälle in der Telekommunikation und eine zunehmende Zahl von Mitarbeitern, die aufgrund der Intensität der Kämpfe nicht zum Grenzübergang Rafah reisen können".

Wichtige Dinge für Dienstag Nach dem Scheitern einer Waffenstillstandsresolution des UN-Sicherheitsrates zum Gaza-Krieg wird sich die UN-Generalversammlung am Dienstag mit einem ähnlichen Entwurf befassen. Der von Ägypten vorgeschlagene Resolutionstext fordert u.a. eine humanitäre Waffenruhe. Eine Schriftpassage wurde als wahrscheinlich angesehen. Resolutionen der UN-Generalversammlung sind jedoch nicht bindend, sondern haben lediglich symbolischen Charakter.

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Quelle: www.stern.de

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