Israel feuert Gaza-Koordinator der Vereinten Nationen
Israel hat sich wiederholt über die Voreingenommenheit der Mitarbeiter der Vereinten Nationen gegenüber dem Gazastreifen beschwert. Eine objektive Antwort auf diese Vorwürfe gibt es nicht. Nun wird dem Koordinator der Vereinten Nationen für humanitäre Hilfe im Gazastreifen kein Visum mehr erteilt.
Nach Angaben der Vereinten Nationen will Israel das Visum von Lynn Hastings, der UN-Koordinatorin für humanitäre Hilfe in den Palästinensergebieten, nicht verlängern. Guterres-Sprecher Stefan Dujarric sagte in New York, die israelischen Behörden hätten die UNO darüber informiert, dass Hastings' Visum nicht über seine Gültigkeit hinaus verlängert werde. Israel hat Hastings Befangenheit im laufenden Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas vorgeworfen.
Im Dezember 2020 ernannte UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Kanadierin zur stellvertretenden Sondergesandten für den Friedensprozess im Nahen Osten und zur Koordinatorin für humanitäre Hilfe im Westjordanland und im Gazastreifen. Ihr israelisches Visum lief Berichten zufolge diesen Monat ab.
Ein UN-Sprecher sagte, Guterres habe weiterhin "volles Vertrauen" in Hastings. Er lehnte es ab, zu sagen, ob Hastings, die derzeit in Jerusalem arbeitet, ersetzt werden oder in Zukunft an einem anderen Ort arbeiten würde. Ein UN-Sprecher bezeichnete einige der öffentlichen Angriffe auf Hastings auf dem Online-Dienst X als "völlig inakzeptabel", ging aber nicht auf die Anschuldigungen Israels ein. Das israelische Außenministerium kritisierte Hastings Ende Oktober auf X mit den Worten, sie sei weder "unparteiisch" noch "objektiv".
Rücktritt von Guterres gefordert
Auch andere UN-Vertreter sind seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der radikal-islamischen Hamas von Israel kritisiert worden. So hat der israelische Botschafter bei der UNO, Gilad Erdan, Guterres wiederholt zum Rücktritt aufgefordert. Ende Oktober kündigte er an, Israel werde UN-Gesandten keine Visa mehr ausstellen.
Er beschuldigte andere UN-Vertreter, "Lügen" zu verbreiten, etwa über die Zahl der angeblich getöteten und verletzten Menschen. "Wer versorgt die UN mit diesen sogenannten Fakten? Stammen diese Informationen von einer unparteiischen, unvoreingenommenen dritten Partei?" fragte Erdan den UN-Sicherheitsrat. "Die Antwort lautet: Nein. Alle Informationen, die der Rat über die Lage vor Ort erhält, stammen von der Hamas, nicht von internationalen UN-Mitarbeitern in Gaza."
Quelle: www.ntv.de
