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Iranische Aktivisten kritisieren das Außenministerium

Ein iranischer Aktivist sagte ein Treffen im Außenministerium ab. Ihr Vorwurf: Zensurversuch. Die Bundesregierung wird nicht tatenlos zusehen, wie dies geschieht.

Der Aktivist Masih Alinejad warf dem Außenministerium Zensur vor. Foto.aussiedlerbote.de
Der Aktivist Masih Alinejad warf dem Außenministerium Zensur vor. Foto.aussiedlerbote.de

Bundesregierung - Iranische Aktivisten kritisieren das Außenministerium

Ein im Exil lebender iranischer Oppositionsaktivist sagte ein Treffen im Außenministerium ab und warf der Bundesregierung vor, Zensur anzustreben. Masih Alinejad schrieb auf der Plattform X, ehemals Twitter, dass ihr gesagt worden sei, das Treffen solle vertraulich bleiben und sie solle es nicht in der Presse oder in den sozialen Medien erwähnen.

Die Bundesregierung unterstützt die Islamische Republik Iran bei der Unterdrückung abweichender Meinungen. Die Reaktion des Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Louis Amteberg, war irritiert. Sie erklärte auf X, dass vor dem geplanten Treffen Vertraulichkeit vereinbart worden sei.

„Ich freue mich heute auf einen offenen und ehrlichen Austausch mit Masih Alinejad“, schrieb die Grünen-Politikerin und lud ihn deshalb ins Auswärtige Amt ein. „Meiner Erfahrung nach sind vertrauliche Gespräche inhaltsreicher“, fuhr sie fort. Sie bedauerte, dass Alinejad die Veröffentlichung der Inhalte des Treffens zur Bedingung gemacht hatte.

„Ich bin Frauenrechtlerin und stehe für Transparenz“, schrieb Alinejad. „Wie ironisch ist es, dass die deutsche Regierung, die eine feministische Außenpolitik betreibt, sich mit anderen Feministinnen treffen will, aber nur im Geheimen.“ Sie sagte ein Treffen mit der deutschen Regierung ab, „weil sie versuchten, mich zu zensieren.“

Rezensiert von: Röttgen

Der CDU-Außenpolitikexperte Norbert Röttgen kritisierte das Außenministerium: „Während diese Frau mutig genug ist, sich dem islamischen Regime im Iran entgegenzustellen, ist das Außenministerium zu feige, mit ihr in der Öffentlichkeit aufzutreten“, schrieb er auf Twitter. Das ist beschämend. „Das iranische Volk will Freiheit. Es will Freiheit vom Regime. Das Mindeste, was wir tun müssen, ist, auf sie zu hören und den Mullahs das Leben so schwer wie möglich zu machen.“

Die Frauenrechtlerin Alinejad ist eine bekannte Sprecherin der iranischen Exilopposition. So gehörte sie beispielsweise zu den Unterzeichnern der im März veröffentlichten Charta für einen demokratischen Iran. Bei ihrem Besuch in Berlin traf sie mehrere deutsche Politiker, darunter Roetgen und am Mittwoch Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. „Wir haben über universelle Menschenrechte, Islamismus und die falsche Toleranz der Progressiven gesprochen“, erklärte der Grünen-Politiker auf X.

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Quelle: www.stern.de

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