Innenminister lehnt völliges Verbot des Zündens von Feuerwerkskörpern ab
Rund einen Monat vor Silvester hat sich die niedersächsische Innenministerin Daniela Behrens gegen ein generelles Abzündverbot von Böllern ausgesprochen. „Ich nehme mit Sorge zur Kenntnis, dass jedes Jahr tausende Menschen durch Feuerwerkskörper verletzt werden und dass Rettungskräfte und Polizei zum Jahresende und zum Jahresanfang immer sehr gefragt sind“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur .spielte bei den Silvesterunruhen im letzten Jahr eine schändliche Rolle. „Tatsächlich geht die überwiegende Mehrheit der Bürger friedlich und verantwortungsbewusst mit dem Silvesterfeuerwerk um“, sagte Behrens.
Es ist auch fraglich, ob sich das Verbot auf Randalierer auswirkt, die häufig bereits verbotene Feuerwerkskörper verwenden. „Deshalb halte ich es für effektiver, dass Kommunen, insbesondere in den niedersächsischen Großstädten, Sperrgebiete für Feuerwerk einrichten würden“, sagte Behrens. Die Polizei werde die Einhaltung dieser Verbote auch in der Silvesternacht durchsetzen.
In der Silvesternacht des vergangenen Jahres führte die niedersächsische Landespolizei 3.245 Einsätze durch. Es wurden 34 Angriffe auf Personal von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten festgestellt.
Organisationen wie die Umwelthilfe und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) setzen sich für ein bundesweites Böllerverbot ein. Sie verwiesen auf die Zahl der Verletzten in der Silvesternacht, den Aufwand der Rettungsdienste, Schadstoffe in der Luft und die Panik unter den Tieren. Nach Angaben der Umwelthilfe haben mehr als 166.000 Menschen einen offenen Brief unterzeichnet, in dem sie ein „Böllerfreies Silvester“ fordern.
„Angesichts der großen Schadstoffproduktion, der Anhäufung von Abfällen, der hohen Unfallgefahr, der Belastung für viele Menschen und Tiere und nicht zuletzt der Angriffe auf Sicherheitskräfte im letzten Jahr plädieren wir für eine zentralisierte Organisation von Feuerwerken, die.“ in vielen anderen Ländern ist es länderübergreifend üblich“, heißt es im niedersächsischen BIP.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe erklärt, dass ein Verbot von Feuerwerkskörpern aus Umwelt- und Tierschutzgründen eine Überlegung wert sei. Allerdings machen Feuerwerksunfälle einen relativ geringen Anteil an den Rettungseinsätzen in der Silvesternacht aus. „Die Priorität bleibt hier weiterhin der uneingeschränkte Alkoholkonsum“, sagte Johnette.
Der Landesverband der Privaten Rettungsdienste Norddeutschland (LPR Nord) hat ein generelles Verbot des Zündens von Böllern abgelehnt. In einigen Gebieten, beispielsweise in Ballungsräumen, wird ein Verbot von Feuerwerkskörpern als angemessen erachtet. Das pauschale Verbot betrifft auch diejenigen, die friedlich Silvesterbräuche feiern.
Eine Umfrage zeigt, dass eine Mehrheit der Deutschen eine negative Einstellung zu Silvesterböllern hat. Der Meinungsforscher YouGov hat im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur ermittelt, dass ein Drittel der Menschen (34 %) entschieden gegen Feuerwerk ist. Weitere 19 Prozent gaben an, dass sie Böller und Raketen „weniger mögen“. 14 Prozent befürworten hingegen „voll und ganz“ das traditionelle Silvesterfeuerwerk.
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Quelle: www.dpa.com