Indonesische Wahlen beginnen: Wer wird Präsident Joko Widodo folgen?
Der Wahlkampf für die Präsidentschaftswahl 2024 hat in Indonesien, dem größten Inselstaat der Welt, offiziell begonnen. Der beliebte amtierende Präsident Joko Widodo (auch bekannt als „Jokowi“) darf nach zwei Amtszeiten nicht an der Abstimmung am 14. Februar teilnehmen. Drei Kandidaten wetteifern um seine Nachfolge.
Im größten muslimischen Land der Welt, das aus mehr als 17.000 Inseln besteht, werden 205 Millionen seiner fast 280 Millionen Einwohner zur Wahl aufgerufen. Fast 90 % von ihnen sind Muslime. Das Urlaubsparadies Bali ist die einzige Insel mit einer überwiegend hinduistischen Bevölkerung.
Am beliebtesten ist laut Meinungsumfragen der amtierende Verteidigungsminister und ehemalige General Prabowo Subianto (72) – Jokowis Erzrivale bei der letzten Wahl. Allerdings nominierte er überraschend seinen ältesten Sohn Gibran Rakabuming Raka (36) zum Vizepräsidenten.
Baut Jokowi eine Familiendynastie auf?
Der Oberste Gerichtshof hat kürzlich entschieden, dass das Mindestalter von 40 Jahren für Präsidentschafts- und Vizepräsidentschaftskandidaten nicht für gewählte Regionalführer gilt. Jokowis Sohn ist bereits Bürgermeister von Solo, also kann er kandidieren. Kritiker werfen dem amtierenden Präsidenten vor, eine politische Familiendynastie schaffen zu wollen. Dennoch ist sein Beitrag zum wirtschaftlichen Fortschritt Indonesiens unbestritten: Das G20-Land ist mittlerweile die größte Volkswirtschaft Südostasiens.
In einer Umfrage Ende Oktober führte Subianto mit mehr als 40 Prozent der Stimmen, gefolgt vom Gouverneur von Zentral-Java, Ganjar Pranowo (fast 28 Prozent). Der dritte Kandidat, Anies Baswedan, ist der ehemalige Gouverneur von Jakarta und ehemalige Bildungsminister. Derzeit verfügt er über knapp 24 % der Stimmen.
Der Wahlkampf endete am 10. Februar, vier Tage vor der Wahl. Erhält kein Kandidat mehr als 50 % der Stimmen, findet am 26. Juni eine Stichwahl statt.
Quelle: www.dpa.com
