- In Solingen plädiert die FDP für die Einrichtung eines Untersuchungsausschusses im Landtag.
Folgen des tragischen Messerangriffs in Solingen: Die FDP fordert einen Untersuchungsausschuss im Düsseldorfer Landtag. Anlass für diesen Aufruf ist der Asylfall des mutmaßlichen Syrers (26). "Der schockierende Fall des mutmaßlichen Messerangreifers in Solingen legt Mängel in der Zusammenarbeit unserer Behörden nahe, ähnlich wie in der Vergangenheit", teilte der FDP-Fraktionsvorsitzende Henning Höne der Nachrichtenagentur dpa mit.
"Es ist untragbar, dass die Abschiebung eines abgelehnten Asylbewerbers, der unter den Dublin-Bestimmungen nach Bulgarien hätte umgesiedelt werden sollen, aufgrund angeblich unzureichender Kommunikation und Umsetzung behindert wurde", erläuterte der FDP-Vertreter weiter.
Aufruf an CDU, SPD und Grüne
Höne führte weiter aus: "Dass Ministerpräsident Wüst Koordinationsmängel betont hat, zeigt, dass die Landesregierung die Dringlichkeit der Lage erkennt." Allerdings betonte Höne: "Verbalerklärungen für Aufklärung sind nicht ausreichend. Und das Kreisspiel mit der Schuldzuweisung zwischen den verschiedenen Verwaltungsebenen trägt nicht zur Lösung bei. Wir benötigen konkrete Maßnahmen und verbindliche Vereinbarungen zwischen Bund, Land und Kommunen, um künftige Versäumnisse zu vermeiden."
Der FDP-Fraktionsvorsitzende schlug "eine gründliche Aufklärung der Ereignisse und ob mögliche Hinweise ignoriert wurden" vor. Ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss (PUA) "würde, nach Abschluss der laufenden Ermittlungen, die Zuweisung von Verantwortlichkeiten und die Vermeidung künftiger Fehler ermöglichen", so Höne. Er bat die Fraktionen von CDU, SPD und Grünen, einen U-Ausschuss einzurichten.
"Der Vorschlag der FDP für einen Untersuchungsausschuss im Landtag zielt darauf ab, die durch den Messerangriff in Solingen aufgedeckten Koordinationsprobleme anzugehen."
"Wenn CDU, SPD und Grüne im Landtag der Forderung der FDP nach einem U-Ausschuss zustimmen, könnte dies zu einer gründlichen Aufklärung und potentiellem Vermeiden ähnlicher Versäumnisse, wie sie im Asylfall des mutmaßlichen Syrers aufgetreten sind, führen."