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Importe aus Russland, Sachsen-Anhalt: nahezu zum Erliegen

Die energieintensive Chemieindustrie in Leuna ist insbesondere auf russisches Erdgas und Erdöl angewiesen. Aufgrund des Importverbots mussten andere Quellen gefunden werden. Allerdings ist diese Entwicklung nicht ganz neu.

Blick auf die Raffinerie Leuna. Foto.aussiedlerbote.de
Blick auf die Raffinerie Leuna. Foto.aussiedlerbote.de

Wirtschaft - Importe aus Russland, Sachsen-Anhalt: nahezu zum Erliegen

Die Warenimporte aus Russland nach Sachsen-Anhalt sind in diesem Jahr fast vollständig zum Erliegen gekommen. Daten des Magdeburger Wirtschaftsministeriums zeigten, dass der Wert importierter Waren um 99,1 % gesunken sei. Ein Sprecher sagte, dies liege vor allem daran, dass es in diesem Jahr erstmals keine Öl- und Gasimporte aus Russland nach Sachsen-Anhalt gegeben habe. Am 1. Januar trat das EU-Verbot für russische Ölimporte in Kraft.

Insbesondere die für das Land Sachsen-Anhalt lebenswichtige energieintensive Chemieindustrie ist vom Importverbot betroffen. Obwohl Erdgas und Rohöl aus anderen Ländern importiert werden können, sind die Kosten ebenfalls um 11 Prozent gestiegen. Hauptlieferanten sind nach Angaben des Ministeriums in diesem Jahr Norwegen, die Vereinigten Arabischen Emirate und das Vereinigte Königreich. Insgesamt stiegen die Rohöl- und Erdgasimporte deutlich an. Ende September kam auch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) in Halle zu dem Schluss, dass der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Sachsen-Anhalt deutlich geringer ausgefallen sei als im Rest des Landes, möglicherweise aufgrund der Hauptschuld Probleme in der chemischen Industrie.

Allerdings gibt es noch einige Importe aus Russland. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes importierte Sachsen-Anhalt im Oktober dieses Jahres Waren im Wert von rund 23 Millionen Euro aus Russland. Für das Gesamtjahr 2022 inklusive Öl- und Gasimporte liegt er bei knapp 3,65 Milliarden Euro. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte, die wichtigsten Importgüter seien vor allem Rohkautschuk und Aluminiumprodukte.

Diese Entwicklung ist nicht ganz neu. Noch vor einem Jahrzehnt waren die Importe aus Russland noch größer. Im Jahr 2012 betrug der Wert der importierten Waren 6,4 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr waren es mit 3,6 Milliarden Euro fast die Hälfte. Auch beim Export sank der Warenwert deutlich. Die Warenexporte nach Russland beliefen sich 2013 auf mehr als 432 Millionen Euro, in den ersten neun Monaten dieses Jahres jedoch nur auf 122 Millionen Euro. Allerdings war der Wert der russischen Exporte erstmals höher als der Wert der Importe.

Einfluss des IWH auf das BIP Sachsen-Anhalts

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Quelle: www.stern.de

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