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Immobiliengruppe Project mit Milliardenplänen pleite

Der Nürnberger Immobilienentwickler Project hat mit bundesweit geplanten Vorhaben in Milliardenhöhe Insolvenz angemeldet. Bislang Insolvenz beantragt haben drei der vier Gesellschaften der Gruppe, teilten die Insolvenzverwalter der Nürnberger Kanzlei Schultze & Braun mit. Die Holding Project Real Estate AG wird demnach «kurzfristig» folgen. Den Geschäftsbetrieb wollen die Juristen fortsetzen. Dabei wollen sie die Möglichkeiten einer Sanierung ebenso wie die Fortsetzung der Bauprojekte prüfen.

Laut Firmen-Webseite waren Ende Juni bundesweit 120 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen von 3,2 Milliarden Euro im Bau oder in Planung. Nach Angaben der Insolvenzverwalter betreut die Gruppe deutschlandweit rund 60 Projekte.

«Ein wichtiger Grund für die Insolvenz sind die enorm gestiegenen Baukosten infolge des Ukrainekrieges. Dabei war es nicht möglich, diese Kostensteigerungen an die Kunden weiterzugeben», heißt es in der Mitteilung vom Freitag. Schwerpunkt der Project-Gruppe sind die Ballungszentren Berlin, München, Hamburg, das Rhein-Main-Gebiet, das Rheinland und Nürnberg.

Der rasche Anstieg der Immobilienzinsen im Kombination mit dem Anstieg der Baupreise hat in den vergangenen Monaten bereits mehrere Insolvenzen in der Branche nach sich gezogen.

Bundesweit mehren sich Meldungen, dass Bauträger fertige Eigentumswohnungen und Häuser nicht oder erst nach Monaten verkaufen können, weil die erhofften Käufer die Preise nicht bezahlen wollen oder können. Geraten Immobilienentwickler in finanzielle Schwierigkeiten, treffen die Folgeschäden nicht nur Investoren und Käufer. Häufig bleiben die von den Entwicklern beauftragten Baufirmen auf unbezahlten Rechnungen sitzen.

Die Project-Gruppe warb bislang damit, dass sie «bei allen Bauvorhaben ausschließlich aus Eigenkapital» schöpfe. «Unsere Kunden und Anleger genießen dabei größtmögliche Sicherheit und Verlässlichkeit», hieß es noch am Samstag auf der Webseite.

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