- "Ich kann nur raten, nicht im Fluss zu schwimmen".
Seit Beginn des Jahres ertranken mindestens 253 Menschen in Deutschland - deutlich mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres. Laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) gab es im ersten Juli 35 weniger Ertrinkungstode als im Vorjahr.
"Wenn der Sommer konstanter gewesen wäre, hätten sogar noch mehr Menschenleben verloren gehen können," sagte DLRG-Präsidentin Ute Vogt. Auffällig ist, dass zum dritten Mal in Folge mehr Menschen in Flüssen starben.
Insgesamt machten Todesfälle in Flüssen und Seen, die normalerweise nicht überwacht werden, zwei Drittel der tödlichen Unfälle aus. Bisher starben in diesem Jahr 77 Menschen in Seen, etwas weniger als im Vorjahr (82). In Flüssen starben 92 Menschen, im Vergleich zu 77 tödlichen Unfällen bis Ende Juli 2023. 14 Menschen starben in Bächen, im Vergleich zu 8 im Vorjahr.
"Fließgewässer stellen die größten Risiken dar," sagte Vogt. "Ich rate dringend davon ab, in Flüssen zu schwimmen, für die meisten Menschen."
Die meisten sind keine ausreichend trainierten Schwimmer
Zuvor hatte DLRG-Präsidentin Vogt klar gemacht: "Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, sicher in Flüssen zu schwimmen." Der Grund: Sie sind keine ausreichend trainierten Schwimmer. Besonders das Alleinschwimmen in einem Fluss ist "wirklich sehr gefährlich."
In den letzten Tagen hielten Schwimmunfälle in Flüssen die Rettungskräfte auf Trab: An der deutsch-schweizerischen Grenze auf dem Rhein sind seit Sonntag eine 29-jährige Frau und ein Teenager vermisst - am Mittwochnachmittag wurde eine Leiche angeschwemmt, vermutlich die des 15-jährigen. In Ulm starb ein 17-Jähriger, seine Leiche wurde an einem Kraftwerk an der Donau angeschwemmt. Laut Polizeiberichten war es ein Teenager, der seit Freitag vermisst wurde.
Verschiedene Gründe für die steigende Zahl von Ertrinkungstoden
Nationwide ertranken mindestens 378 Menschen im vergangenen Jahr - 2022 gab es noch 355 tödliche Ertrinkungsunfälle. Laut DLRG bedeutet Ertrinken das Eintauchen in oder unter Wasser, was zu lebensbedrohlicher Sauerstoffunterversorgung führt. Dies kann bewusst oder unbewusst passieren, zum Beispiel nach einem Sturz oder einem Sprung in ein Unterwasserhindernis.
Laut DLRG gibt es mehrere Gründe für die steigende Zahl von Ertrinkungen: Neben Wassersport- und Schwimmunfällen erwähnten Wasserretter auch Vorfälle in Überschwemmungsgebieten. Außerdem verbringen Menschen mehr Zeit und gehen häufiger früh im Jahr Wasseraktivitäten nach. Allein im April starben 29 Menschen - im Vergleich zu 14 im selben Monat des Vorjahres. Dies deute darauf hin, dass "der Klimawandel uns neue Herausforderungen stellt," sagte Vogt.
Auch im Meer starben bisher dieses Jahr mehr Menschen - 13, im Vergleich zu 9 im Vorjahr. Von den 13 Opfern starben 10 in der Ostsee, 3 in der Nordsee. Die DLRG führte die Nordsee-Tode mainly auf Boots- und Segelunfälle zurück.
Unter den Ertrunkenen waren wieder überwiegend Männer betroffen - insgesamt starben 188 Männer und 58 Frauen, bei sieben Fällen war das Geschlecht unbekannt. Fast jeder dritte Opfer - oder 64 absolut - war älter als 70, 60 waren zwischen 50 und 70 Jahren alt. Somit stieg die Anzahl der Ertrinkungsopfer über 50 Jahre im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres um 41. Laut DLRG erleben ältere Schwimmer oft Schwimmunfälle aufgrund von Vorerkrankungen.
In den ersten sieben Monaten des Jahres ertranken in Nordrhein-Westfalen die meisten Menschen - dort wurden 42 Badetote verzeichnet, im Vergleich zu 37 im selben Zeitraum des Vorjahres. In Bayern stieg die Zahl von 33 auf 35, in Niedersachsen von 20 auf 30 und in Brandenburg von 16 auf 21.
Wassersport ist auch nicht entirely risk-free. Von Januar bis Juli ertranken rund 20 Menschen bei Aktivitäten wie Stand-up-Paddling, Kitesurfen oder Bootfahren - eine Zahl, die bereits den Gesamtwert von 2023 überschritten hat.
Vogt erklärte, dass die Opfer eines gemeinsamen hatten. Sie hatten keinen Schwimmwesten getragen. Auch gute Schwimmer sind nicht immun gegen Kreislaufprobleme nach dem Eintauchen ins Wasser. Außerdem gehen Wassersportler oft alleine auf Tour, was es schwierig macht, ihnen im Notfall zu helfen. "Leider denken viele Menschen nicht genug an ihre eigene Sicherheit, nehmen keine Vorsichtsmaßnahmen und überschätzen ihre Fähigkeiten," sagte Vogt.
"Verbesserung der persönlichen Sicherheit"
Was kann also getan werden? Aus Sicht der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist klar, dass die persönlichen Sicherheit skills der Menschen verbessert werden müssen. Sie sehen Schulen als den Schlüssel dazu. Stefan Albrecht, Präsident der DLRG-Regionalverbandes Nordrhein, riet auch davon ab, sich auf Online-Bewertungen von Badestellen zu verlassen, sondern stattdessen den gesunden Menschenverstand zu nutzen.
Die DLRG gibt an, die weltweit größte freiwillige Wasserrettungsorganisation zu sein, mit rund 580.000 Mitgliedern.
Trotz der steigenden Zahl von Ertrinkungstoden aufgrund verschiedener Gründe wie Klimawandel und Wasseraktivitäten rät DLRG-Präsidentin Ute Vogt dringend davon ab, in Flüssen zu schwimmen, aufgrund der damit verbundenen Risiken. In den letzten Tagen führten Schwimmunfälle in Flüssen zu mehreren Todesfällen, was die Notwendigkeit von Vorsicht und ausreichender Ausbildung unterstreicht.