Hinrichs: „Wir wurden abgezockt“
Der zu Beginn der Weltklimakonferenz ins Leben gerufene Katastrophenfonds ist „bahnbrechend“, „phänomenal“ und „historisch“. Diejenigen, die diese Arbeit machen, sagen es. Carla Hinrichs in „The Last Generation“ hält das für Augenwischerei.
Die Weltklimakonferenz, die am vergangenen Donnerstag in Dubai eröffnet wurde, hatte einen positiven Start: Die Länder einigten sich auf die Einrichtung eines Katastrophenfonds zur Finanzierung von Klimastörungen. Deutschland zahlte 100 Millionen Dollar, die Vereinigten Arabischen Emirate zahlten ebenfalls 100 Millionen Dollar und andere Länder folgten diesem Beispiel. Sultan Jaber, Vorsitzender der COP28-Konferenz, war voll des Lobes: Die zu Beginn der Konferenz getroffene Entscheidung sei „historisch“ und „phänomenal“. Auch Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulz von den Sozialdemokraten zeigte sich begeistert und sprach von der „bahnbrechenden Entscheidung“. Diese 100 Millionen Euro machen etwa 0,2 % des Bundeshaushalts aus und kommen vor allem Entwicklungsländern zugute, die durch die Klimapolitik großer Länder der Welt Verluste erlitten haben.
Carla Hinrichs, eine Klimaaktivistin der „letzten Generation“, kann mit dem Fonds nicht viel anfangen. Bei einem Auftritt in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ machte sie ihren Unmut deutlich. „Wir wurden getäuscht“, sagte sie. „Wir wurden von dieser Konferenz getäuscht, wir wurden von der internationalen Gemeinschaft und insbesondere von unseren eigenen Regierungen und ihren politischen Entscheidungsträgern getäuscht, die uns das jetzt verkaufen wollen, wenn Sie 100 Millionen – 100 Millionen investieren.“ - in den Fonds, das ist ein großer Coup.“ Zum Vergleich: Laut einer Studie im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums verursachten die Überschwemmungen im Aaretal Schäden in Höhe von über 40 Milliarden Euro.
KlimawandelGlobales Problem
Clemens Fuest, Direktor des IFO-Instituts, sagte, der Klimawandel sei ein globales Problem, das die Regierungen angehen müssten. Die Weltklimakonferenz in Dubai hat die Aufgabe, Bilanz zu ziehen über das bisher Erreichte. Was bereits klar ist: Die Treibhausgasemissionen müssen bis 2030 um 43 % im Vergleich zu 2019 sinken. Diese Konferenz soll dafür sorgen. Laut einem UN-Bericht über den Stand der nationalen Klimabemühungen haben die aktuellen nationalen Klimapläne der fast 200 teilnehmenden Länder jedoch nur zu einer vollständigen Reduzierung der globalen Emissionen um 2 % geführt.
Es gibt definitiv noch viel zu tun. Das weiß auch Peter Altmaier von der CDU, dessen Wirtschaftsministerium 2021 maßgeblich für das vom Bundesverfassungsgericht kritisierte Klimaschutzgesetz verantwortlich ist. Für ihn verschärft der Mensch seit drei Jahrzehnten den Klimawandel: „Wir haben eine rechtliche und moralische Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass er (der Klimawandel) in einem mit dem Planeten verträglichen Rahmen bleibt.“ Altmaier sagt, es sei bereits viel passiert. Ding: „Wir.“ „Wir haben die CO2-Emissionen seit 1990 um 40 % reduziert, aber nicht schnell genug, und die Situation ist nicht überall auf der Welt gleich.“
Dies könnte dazu führen, dass die auf der Weltklimakonferenz 2015 in Paris vereinbarten Ziele nicht erreicht werden. ARD-Meteorologe Sven Plöger erklärt: Im Vergleich zur vorindustriellen Zeit vor 1900 dürfte sich der Planet insgesamt nicht mehr als 1,5 Grad erwärmen. „Wenn wir alle bisher beschlossenen Stellschrauben anziehen, dann haben wir eine Chance, 2,1 Grad zu erreichen.“ Der Bericht der UN-Weltklimakonferenz sieht das allerdings anders. Sie prognostiziert, dass die globale Erwärmung 2,5 bis 2,9 Grad erreichen wird, wenn alle Klimaverpflichtungen erfüllt werden. Dennoch drängte Plog darauf, die Hoffnung auf eine Lösung des Klimawandels nicht aufzugeben.
Altmaier lobt nationale Maßnahmen
Altmaier sagte, seine Regierungsbilanz als Umwelt- und Wirtschaftsminister sei beeindruckend, wenn es um den nationalen Kampf gegen den Klimawandel gehe. „Wir werden sehen, wer noch erfolgreicher ist als wir.“
Die stellvertretende Vorsitzende der Grünen, Julia Verlinden, scheint eine Idee zu haben. „Wir haben die Klimaschutzlücke, die uns die Koalition hinterlassen hat, deutlich geschlossen“, sagte sie. Der CO2-Ausstoß wurde deutlich reduziert, erneuerbare Energien wurden massiv ausgebaut und die Wärmewende hat begonnen. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts werden derzeit Lösungen diskutiert. Frienden wusste auch, dass die Finanzierung einiger Regierungsprojekte gefährdet war.
Gericht: Regierung hat Klimaziele nicht erreicht
Doch die Bundesregierung steht vor neuen Problemen: Letzte Woche erklärte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ihre Klimaschutzpolitik in mehrfacher Hinsicht für rechtswidrig. Das Ampel-Bündnis soll nun einen Sofortplan zur Stärkung des Klimaschutzes im Verkehr und bei Gebäuden vorschlagen. Die Bundesregierung kündigte zunächst eine Revision an.
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Quelle: www.ntv.de