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Heute beginnt die Wolfsjagd: Die Schweiz gibt zwölf Wölfe zum Abschuss frei

In Deutschland sollen problematische Wölfe künftig schneller getötet werden. In der Schweiz wird es ernst: Ab heute dürfen zwölf Wolfsrudel erschossen werden.

Winterwald mit Wölfen.aussiedlerbote.de
Winterwald mit Wölfen.aussiedlerbote.de

Keine Schonfrist - Heute beginnt die Wolfsjagd: Die Schweiz gibt zwölf Wölfe zum Abschuss frei

Wölfe scheinen sich in der Schweiz wohl zu fühlen. Nach Angaben der Schweizer Regierung gab es im Jahr 2020 im Land 11 Wolfsrudel mit mehr als 100 Wölfen, derzeit gibt es jedoch 32 Wolfsrudel mit etwa 300 Wölfen. Nicht nur die Zahl der Raubtiere hat zugenommen, sondern auch der Schaden, den sie anrichten. Im Jahr 2019 töteten Schweizer Wölfe 446 Nutztiere. Im Jahr 2022 sind es 1.480.

Die wachsenden Wolfsbestände stellen vor allem für die alpine Schaf- und Ziegenhaltung große Herausforderungen dar, schrieb die Regierung Anfang November und kündigte die Konsequenzen an. Jetzt macht sie Ernst: Mit Wirkung zum 1. Dezember ermöglichen die überarbeiteten Jagdvorschriften „eine präventive Regulierung von Wölfen, um künftigen Schaden unter klar definierten Bedingungen zu verhindern.“ Jetzt können Staaten Wölfe erschießen, um künftigen Schaden zu verhindern, und nicht erst, nachdem der Schaden eingetreten ist.

Ab sofort bis zum 31. Januar stehen insgesamt 12 Pakete zum Shooting zur Verfügung.Grasons, St. Gallen, Tessin, Wallis und Waadt haben entsprechende Anträge gestellt, 12 von 13 Staaten wurden bewilligt. Eine Gruppe besteht in der Regel aus drei bis elf Tieren; Mutter, Vater und Nachwuchs aus den letzten zwei Jahren.

Ein schwieriges Projekt

Das Umweltbundesamt geht davon aus, dass sich das Wachstum der Wolfspopulation deutlich verlangsamen wird. Wir erwarten auch, dass Wölfe scheuer werden. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass in den kommenden Wochen ein Dutzend Wölfe getötet werden. Das SRF schrieb, dass raues Gelände, Winterwetter und das große Verbreitungsgebiet der Tiere es schwierig machen könnten, Wölfe zu finden. Ein Wildhüter im Kanton Graubünden sagte, die Idee, ein ganzes Rudel Wölfe mit einer Bewegung zu „erlegen“, sei mehr Theorie als Praxis.

Die Wolfsjagd ist nicht jedermanns Sache: Im Wallis benötigt man unter anderem einen gültigen Jagdschein und muss für die Jagd auf Füchse und Wildschweine angemeldet sein. Auch Jäger können nicht strafrechtlich verfolgt werden.

Der Präsident des Walliser Jägerverbandes prognostiziert, dass in diesem Winter 10 bis 15 Wölfe erlegt werden könnten, aber nie mehr als zwei Drittel der Walliser Wölfe. „Es wird kein Massaker geben“, versprach er in einem Interview mit der NZZ am Sonntag. Viele Menschen haben völlig falsche Vorstellungen von der Wolfsjagd.

Wolf – ein emotionales Thema

Vorstellungen über Wölfe spielen in der Debatte eine wichtige Rolle. Schließlich taucht dieses Tier auch in den Geschichten auf, die wir als Erwachsener hören, wenn Wölfe manchmal Rotkäppchen fressen. Seit Jahren wird in der Schweiz über echte Wölfe und den richtigen Umgang mit ihnen diskutiert. Manche Menschen erkennen die Bedrohung, die von Raubtieren ausgeht, und machen sich als Landwirte Sorgen um ihre Tiere und ihre wirtschaftliche Basis. Andere sehen weitere Eingriffe des Menschen in die Natur und betonen den Tier- und Artenschutz.

Laut „NZZ“-Berichten kam es seit der Rückkehr des Wolfes in die Schweiz im Jahr 1995 nie zu einem Angriff auf Menschen.

Mit der Anpassung der Jagdbestimmungen ist nun von einem „Paradigmenwechsel in der Wolfspolitik“ die Rede. Während früher der Schutz von Raubtieren Priorität hatte, geht es jetzt um den Schutz von Eigentum.

Es dauerte bis 2020, bis die Wähler ein neues Jagdgesetz ablehnten, das den Schutz für Wölfe gelockert hätte. Trotz knappem Gewinn von 51,9 % der Stimmen. Gegner sahen damals nicht nur Wölfe, sondern auch andere geschützte Arten in Gefahr. Sie kritisierten „Standard“-Entlassungen. Das schockierende Ergebnis war, dass die Berge und Kantone der Zentralschweiz damals für die Jagdgesetze stimmten. In Städten hingegen ist die Pro-Wolf-Stimmung stärker. Wie stehen Stadtbewohner zur Rückkehr der Wölfe? „Im Jahr 2020 fragte der Observer Nicholas Heinzer, einen Kulturanthropologen, der die Debatte genau verfolgt hat: „Es ist also ein Bekenntnis zur Natur, wie der Kauf von Bio-Produkten.“ Seine Rückkehr stellt die Gesamtentwicklung dar, die wir vorantreiben wollen. "

Auch Deutschland debattiert über Wölfe

Während Wölfe in der Schweiz bereits auf der Jagd nach Fellen sind, wird das Thema auch in Deutschland diskutiert. Problematische Wölfe, die Schutzzäune überquert und Nutztiere getötet haben, können in Deutschland künftig schneller als bisher getötet werden. Darauf haben sich die Umweltminister von Bund und Ländern bei einem zweitägigen Treffen im westfälischen Münster geeinigt. „Wir haben einen Durchbruch geschafft“, sagte NRW-Umweltminister Oliver Krischer zum Abschluss der Sitzung als Vorsitzender am Freitag. Der Vorschlag von Bundesumweltministerin Steffi Lemke, den Abschuss von Raubtieren zu erleichtern, ging den Ländern zunächst nicht weit genug.

Die Bundesländer sollten bestimmte Gebiete ausweisen, in denen Wolfsangriffe zunehmen. Anders als bisher ist keine DNA-Analyse erforderlich, bevor ein Wolf Schutzmaßnahmen durchbricht und Nutztiere tötet.

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Quelle: www.stern.de

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