Brust- und Prostatakrebs gehören zu den häufigsten Krebs-Neuerkrankungen in Rheinland-Pfalz. Wie in den Vorjahren machen beide Krebsarten 25 Prozent aller neuen Krebserkrankungen aus, wie das Krebsregister am Donnerstag in Mainz mitteilte. Für Frauen gehöre Brustkrebs nicht nur zur häufigsten, sondern auch tödlichsten Krebsart. Im Jahr 2020 sind demnach rund 1000 Frauen in Rheinland-Pfalz nach der Brustkrebs-Diagnose gestorben. Mit 1400 Todesfällen 2020 gehört Lungenkrebs zur häufigsten Krebstodesursache bei rheinland-pfälzischen Männern.
Laut Krebsregister sank 2020 und 2021 die Zahl der Krebsdiagnosen sowie der tumortherapeutischen Operationen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich. System- und Strahlentherapien sowie Nachsorgemeldungen seien jedoch kaum vom Rückgang betroffen gewesen. Die Ergebnisse deuteten darauf hin, dass die Pandemie die Krebsdiagnosen und entsprechenden Operationen in den Krankenhäusern stark beeinträchtigt habe.
Cristina Justenhoven, Leiterin der Abteilung Datenauswertung und Reporting des Krebsregisters Rheinland-Pfalz, ist besorgt über die gesunkene Anzahl an Diagnosen in den ersten Pandemie-Jahren: «Wir befürchten, dass die ausgebliebenen Diagnosestellungen eine erhöhte Zahl an fortgeschrittenen Tumorerkrankungen in den kommenden Jahren zur Folge haben könnten.» Justenhoven empfahl, aufgeschobene oder ausgefallene Vorsorgeuntersuchungen nachzuholen. «Je frühzeitiger ein Tumor erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen».