Härtere Polizeigesetze: Grüne stellen Senatoren 85 Fragen
Die Berliner Grünen stellten sehr weitreichende Fragen und baten den Senat um Auskunft zu Details und offenen Fragen zu geplanten schärferen Polizeigesetzen. Der Grünen-Innenpolitiker Vassily Franco stellte am Montag in einer Sitzung des Innenausschusses des Repräsentantenhauses insgesamt 85 Fragen und forderte Antworten von Innensenatorin Iris Spranger (SPD). Der Gesetzentwurf zum Security and Order Act (ASOG) wird voraussichtlich bald vom Repräsentantenhaus verabschiedet.
Bei drohender Eskalation darf die Berliner Polizei künftig bestimmte Aktionen mit Körperkameras filmen. Auch Elektroschockpistolen, die bisher nur erprobt wurden, sollen bei der Polizei stärker zum Einsatz kommen. Im Falle einer Sicherungsverwahrung soll die Höchstdauer von zwei Tagen auf fünf Tage verlängert werden.
Francos Fragen konzentrierten sich auf den Einsatz sogenannter Körperkameras an Polizeiuniformen und den Einsatz von Elektroschockern (Tasern). Dazu gehört auch die Sicherungsverwahrung, also die vorsorgliche Unterbringung von Verdächtigen unter bestimmten Umständen, sowie das kostenlose Parken von Privatfahrzeugen der Polizei und anderer Rettungsdienste in der Nähe von Arbeitsplätzen.
Franco kritisierte die jüngsten Expertenanhörungen, die „die Notwendigkeit umfassender Veränderungen offengelegt“ hätten. Der Gesetzentwurf werfe „mehr Fragen als Antworten“ auf. Verfassungsrechtliche Fragen können nicht einfach beiseite geschoben werden. Wenn CDU und SPD die Kritik von Wissenschaftlern und Datenschützern ignorieren, verheißt das nichts Gutes für den Rechtsstaat. Andernfalls besteht die Gefahr, dass das Gesetz im Falle einer Klage vor dem Verfassungsgerichtshof ungültig wird.
Quelle: www.dpa.com