Hale: Wer wegen Bürgergeldern austritt, ist „dumm“
In der Stahlindustrie laufen Tarifverhandlungen. Die IG Metall verlangt eine Vier-Tage-Woche bei vollem Gehaltsausgleich. Ist das zeitgemäß? Bei der Veranstaltung „Hard But Fair“ diskutieren die Gäste darüber, wie viel Zeit wir mit der Arbeit verbringen wollen und ob sich die Arbeit noch lohnt.
Immer mehr Menschen, insbesondere in Niedriglohnbranchen, stellen sich mittlerweile die Frage, ob sich ein Job für sie lohnt. Schließlich werden im Januar die Einbürgerungsbeihilfen erhöht und viele Menschen haben den Eindruck, dass sie mit staatlicher Unterstützung ein besseres Leben führen können. Aber ist das wahr?
Hendrik Armbrust ist Dachdeckermeister und betreibt einen Kunsthandwerksbetrieb mit 35 Mitarbeitern. Seine Mitarbeiter verdienen deutlich über dem Mindestlohn. In „Hart aber fair“ sagte er, dass er, wenn er zahle, keine Mitarbeiter finden könne. Am Montagabend diskutieren die Gäste darüber, wie sich die Arbeitszeiten in den kommenden Jahren verändern werden. „Wenn das Geld der Bürger steigt, fühlt sich die arbeitende Bevölkerung irgendwie betrogen“, sagte Armbruster. Tatsächlich wuchs das Geld der Bürger im Januar rasant. Einpersonenhaushalte sollen 12 % mehr erhalten – 563 Euro. Als Grund nannte Bundesarbeitsminister Hubertus Haier (SPD) die Erhöhung der Lebenshaltungskosten, betonte aber auch: „Wir haben viel dafür getan, dass sich die Arbeit lohnt.“ Die Bundesregierung habe den Mindestlohn erhöht und die Beiträge gesenkt und Steuern für Geringverdiener. Und: „Wir haben das Wohngeld und das Kindergeld für hart arbeitende Menschen erhöht.“ Es sei unklug, sich nur auf das Geld der Bürger und nicht auf die Arbeit zu konzentrieren. Bürgergelder garantieren den vom Bundesverfassungsgericht geforderten Lebensstandard.
Auch Michael Hüther räumt ein, dass Arbeitsplätze mehr Geld bringen als staatliche Unterstützung. Der Direktor des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wies außerdem darauf hin, dass Begünstigte von Bürgerleistungen Ermäßigungen erhalten können, beispielsweise Ermäßigungen auf Veranstaltungstickets. Er erwähnte nicht einmal die Tatsache, dass der Staat Miete, Heizung und Strom ganz oder teilweise bezahlt. Für Geringverdiener ist die Differenz zwischen Einkommen und Bürgerleistungen zu gering. „Wenn Sie beispielsweise bisher 10 Stunden gearbeitet haben und 38 Stunden Vollzeit arbeiten möchten, werden Sie von den zusätzlichen Stunden nur 2 Euro an verfügbarem Einkommen bemerken“, sagt Hüther. Tatsächlich haben ARD-Experten auch berechnet, dass der durchschnittliche Lohnunterschied zwischen einem Arbeitnehmer, der 10 Stunden pro Woche arbeitet, und einem Arbeitnehmer, der 37,5 Stunden pro Woche arbeitet, weniger als 2,50 Euro pro zusätzlicher Stunde beträgt.
Dennoch warnte Arbeitsminister Hale vor seinem Rücktritt, um zivilrechtliche Leistungen zu erhalten: „Diejenigen, die dumm genug sind, wegen zivilrechtlicher Leistungen zurückzutreten, werden überhaupt keine zivilrechtlichen Leistungen erhalten, und ihr Arbeitslosengeld wird erst einmal erhalten.“ eingefroren“, sagte Heyer. Tatsächlich erhalten Personen, die länger als zwölf Monate gearbeitet und in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben, nach der Kündigung drei Monate lang kein Geld mehr. Danach gibt es Arbeitslosengeld 1, das mindestens 60 % Ihres bisherigen Nettoeinkommens abdeckt. Liegt der Betrag unter dem Existenzminimum, kann er erhöht werden. Erst ein Jahr später steht das Bürgergeld zur Verfügung. Dies trägt dazu bei, die Zeit bis zum Arbeitsbeginn zu verkürzen. „Wenn man nicht kooperiert, wird die Leistung trotzdem sinken“, sagte Heil.
Der Vier-Tage-Arbeitstag ist keine Lösung, die für alle Unternehmen passt
Politiker, Gewerkschaften und ... Arbeitgeber diskutieren seit Jahren über die Möglichkeit einer Arbeitszeitverkürzung. Darüber werden sich viele Arbeitnehmer freuen: Eine bessere Work-Life-Balance bedeutet weniger Stress. Denn die Wahrheit ist: Während die Zahl der Erkrankungen von Arbeitnehmern durch Arbeitsunfälle in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen ist, haben psychische Erkrankungen zugenommen.
Das Hauptaugenmerk der Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie, die am Montag beginnen, liegt auf der Reduzierung der Arbeitszeit und der Gewährleistung eines vollen Lohnausgleichs. IG-Metall-Chefin Christiane Benner erklärt, dass es in diesem Bereich bereits weniger Arbeit gebe als in anderen Branchen. Das Gewerkschaftsmitglied strebt eine Reduzierung der derzeitigen 35-Stunden-Woche auf 32 Stunden an. Sie verdeutlicht dies, indem sie auf den Transformationsprozess der Stahlindustrie hinweist, der in den kommenden Jahren zwingend sein wird. Durch die Verkürzung der Arbeitszeit kann die Branche attraktiver werden und mehr Fachkräfte anziehen.
„Das ist ein verheerendes Signal“, sagte IW-Direktor Hüther auf Antrag der IG Metall: „Der Übergang zur Klimaneutralität erfordert viel, viel mehr Anstrengungen von unserer Seite.“ Dafür seien künftig mehr Menschen nötig Betreiben Sie den Elektrolyseur. Elektrolyseure sind Geräte, die mithilfe von Elektrizität chemische Reaktionen auslösen, die beispielsweise zur Herstellung von Wasserstoff genutzt werden können. Allerdings gehen einige Experten davon aus, dass die Umstellung von Koks auf Wasserstoff in der Stahlproduktion die Zahl der Arbeitnehmer in der Stahlindustrie deutlich reduzieren wird.
„Ich glaube nicht, dass eine Vier-Tage-Woche die Lösung für alle Betriebe und alle Betriebe in Deutschland ist“, sagte Unternehmensberaterin Ronja Ebeling bei „Hart aber fair“. Dennoch ist die Diskussion so neu Die Gestaltung der Arbeitszeiten ist nach wie vor wichtig. Arbeitsminister Haier kann hier eine Lösung finden: flexiblere Arbeitszeiten. Er sagte: „Es muss Möglichkeiten zur vollen Teilhabe geben, es muss Möglichkeiten geben, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen.“ Müssen Sie weiter trainieren oder sich um Angehörige kümmern? „Eine solche Flexibilität im Beschäftigungsprozess muss zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausgehandelt werden und der Staat muss dafür einen geeigneten Rahmen schaffen.“
Quelle: www.ntv.de