Habaek verliebt sich in einen russischen Troll
Russische Trolle haben wiederholt deutsche Politiker getäuscht, darunter auch die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Bundeswirtschaftsminister Habek soll nun mit Vertretern der Afrikanischen Union telefonieren. Angeblich war der Täuschungsanruf nicht so erfolgreich, wie die Trolle behaupteten.
Ein russischer Troll, der sich auf die Verbreitung von Desinformation spezialisiert hat, hat den Bundeswirtschaftsminister der Grünen, Robert Harbeck, zu einem gefälschten Telefonat verleitet. Das Bundeswirtschaftsministerium bestätigte, dass entsprechende Gespräche stattgefunden hätten. Nach Angaben des Ministeriums gab der Anrufer am Telefon vor, ein Vertreter der Afrikanischen Union zu sein.
Sicherheitsrelevante oder vertrauliche Informationen sind nicht Gegenstand des Gesprächs. Aufgrund technischer Probleme mit der Leitung wurde das Gespräch mehrfach unterbrochen und es konnte kein zusammenhängendes Gespräch geführt werden. Laut einem Sprecher des Ministeriums handelt es sich bei der vierminütigen Aufzeichnung, die die beiden Trolle auf Telegram gepostet haben, um eine Zusammenstellung. Ein Sprecher des Ministeriums sagte, dass weder das Gesamtgespräch noch die gestellten Fragen noch die beigefügten Antworten bestätigt werden könnten.
In der sogenannten Aufnahme ist unter anderem zu hören, wie Habek auf Englisch ruhig erklärt, dass die Ukraine trotz Angriffen aus Russland Hilfe beim Export von Nahrungsmitteln bekommen solle.
Kurz nach Eingang des Anrufs teilte das Ministerium mit, es habe Informationen von deutschen Geheimdiensten erhalten. Sie stellten fest, dass jemand unter falscher Identität kontaktiert wurde, was zu einem gefälschten Anruf bei Habaek führte. Anschließend analysierte das Ministerium für öffentliche Sicherheit den Sachverhalt und nahm eine Aufteilung vor. Der Vorfall wurde zum Anlass genommen, bestehende Sicherheitszyklen zu überprüfen und zu verschärfen.
Solche Fake-Anrufe sind nicht neu. Laut den russischen Trollen Wovan und Lexus, die auf die Verbreitung von Desinformation spezialisiert sind, wurde die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel im Februar bei einem Telefonat über den Konflikt in der Ukraine getäuscht. Kremlnahe Interviewer veröffentlichten Auszüge. Merkels Berliner Büro bestätigte damals, dass beide Seiten ein Telefongespräch geführt hätten. „Ich kann einen Anruf mit einem Anrufer bestätigen, der behauptet, der ehemalige (ukrainische) Präsident Petro Poroschenko zu sein“, sagte ein Sprecher.
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Quelle: www.ntv.de