GWM Ora Ballet Cat: Chinas frauenfreundliches Käfermodell
Vor zwei Jahren stellte der chinesische Automobilhersteller Ora den Ballet Cat vor, einen viertürigen elektrischen Beetle-Doppelgänger. Ora betrachtet dieses Auto als Hommage und geht sogar so weit, es "ein Prinzessinnenauto für alle Frauen, die nachts von Kristallschuhen träumen" zu nennen. Bei einer Testfahrt durch Peking entdeckten wir ein weiteres Exemplar des GWM Ora Ballet Cat, was einmal mehr beweist, dass die Chinesen vor nichts zurückschrecken, wenn es um das Kopieren geht.
Vorbei sind die Zeiten, in denen chinesische Autos ausschließlich aus Kopierläden bezogen wurden. Der Ballet Cat ist zwar eine eklatante Kopie, aber nicht ganz original. Ora, die Elektrotochter von GWM, produziert seit etwa zwei Jahren den China-Käfer. Wir hatten die Gelegenheit, dieses Plagiat zum ersten Mal zu erleben. Es ist klar, dass der Ballet Cat vom ikonischen Beetle inspiriert wurde. Die zweifarbige Lackierung in Rosa und Babyblau, die traditionellen Räder, die zierlichen Chromstoßstangen, die kugelförmige Form mit den seitlichen Kotflügeln und die abfallende Motorhaube erinnern an den Käfer. Der einzige Unterschied sind die LED-Scheinwerfer.
Der deutsche Ora-Importeur, die Emil Frey Gruppe, scheint sich für dieses Retro-Auto zu schämen. Obwohl GWM sich die Design-Patentrechte für Europa gesichert hat, hat Frey nicht die Absicht, die Ballet Cat nach Deutschland zu bringen, da sie ihrem Ruf und den anderen Modellen schaden könnte. Außerdem würde Volkswagen wahrscheinlich eine Flut von Klagen erhalten, wenn der Ballet Cat in Deutschland verkauft würde.
Die schamlose Inspiration des Ora Ballet Cat durch den Käfer ist kein neues Konzept. Der 4,40 Meter lange Ballet Cat verfügt über vier Türen dank seiner modernen E-Plattform, die sich auch der kompakte GWM Ora 03 und der E-Mini teilen. Das Elektroauto gibt es in drei Leistungsstufen mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Motor, Leistungselektronik und Batteriepaket befinden sich unter der Motorhaube. Statt des Vierzylindermotors des Käfers bietet Ora eine große Heckklappe und genügend Platz für das Gepäck der weiblichen Passagiere.
Hommage an den Käfer
Bei der Enthüllung der Ballettkatze auf der Auto Shanghai hieß es in der Pressemitteilung: "Ein Prinzessinnenauto für alle Frauen, die nachts von Kristallschuhen träumen, aber nur ein langweiliges Auto fahren, wenn sie aufwachen." Obwohl Ora kaum Interesse an Männern hat, ist das Marketing auf Frauen ausgerichtet. Wenn man sich in den Wagen setzt, ist klar, dass es sich um ein Auto für "elegante Frauen" handelt. Die Türgriffe sind absichtlich niedriger für kleinere Frauen, die Farbgebung ist in süßen Pastelltönen gehalten, und die Sitze sind etwas kleiner, um sich dem weiblichen Körper anzupassen. Sogar das "Damenlenkrad" ist kleiner, um kleineren Händen gerecht zu werden. Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen gehören ein Kosmetikspiegel in der Sonnenblende und eine einstellbare Umgebungsbeleuchtung für das Auftragen von Make-up. Für zusätzlichen Komfort gibt es sogar einen "Warm-Man-Modus". Dieser heizt angeblich die Klimaanlage, das Lenkrad und die Sitze für Fahrerinnen, die "kalte Hände oder körperliches Unbehagen" haben, z. B. während ihres Menstruationszyklus.
Während der Fahrt verwandelt sich der Ballet Cat jedoch in ein technisch versiertes und komfortables Auto. Ausgestattet mit verschiedenen Fahrerassistenzsystemen bietet er eine bessere Leistung als der ursprüngliche Käfer und lässt sich sicherer und vorhersehbarer durch Kurven fahren. Das Komfortniveau der Federung erinnert an die alten Käfer. Doch zum Leidwesen der Herren verkauft sich der Ballet Cat in China zu einem Preis von weit unter 30.000 Euro gut. Was er in Europa kosten würde, ist rein theoretisch.
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Quelle: www.ntv.de