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Grünen-Chef verabschiedet sich aus der Thüringer Politik

Grünen-Chefin Astrid Rothe-Beinlich will laut Linksfraktionschef Steffen Dittes nur bis zur Landtagswahl durchhalten. Rot-Rot-Grün verliert wichtige Protagonisten.

Astrid Rotter-Beinlich spricht auf einer bundesweiten Pressekonferenz mit Reportern..aussiedlerbote.de
Astrid Rotter-Beinlich spricht auf einer bundesweiten Pressekonferenz mit Reportern..aussiedlerbote.de

Grünen-Chef verabschiedet sich aus der Thüringer Politik

Astrid Rothe-Beinlich, Fraktionschefin der Thüringer Grünen, will sich aus der Politik verabschieden. Die 49-Jährige sagte am Mittwoch in Erfurt, dass sie bei der Landtagswahl 2024 nicht antreten werde. Für die Kommunalwahl im nächsten Jahr strebt sie kein Mandat mehr im Erfurter Stadtrat an. Roth-Beinlich ist eines der bekanntesten Gesichter der Thüringer Grünen.

Sie ist eine der Protagonistinnen des seit 2014 in Thüringen umgesetzten rot-rot-grünen Regierungsprojekts. Vor ihr hatte bereits Linksfraktionschef Steffen Dittes angekündigt, 2024 nicht mehr für den Landtag zu kandidieren. Damit verliert das rot-grüne Bündnis einflussreiche Führungspersönlichkeiten, insbesondere durch die Erkrankung des SPD-Fraktionschefs Mattias Hey.

Platz schaffen – aber auch frustriert sein?

Rotter-Beinlich verteidigte ihren Schritt damit, dass sie seit Anfang der 1990er Jahre in der Politik aktiv sei und etwa 30 Jahre lang Führungspositionen in den Thüringer Grünen und im Landtag innehatte. Die personellen Veränderungen sind richtig und wichtig. Sie sei aber auch nicht mehr bereit, sich allen politischen Zwängen zu stellen – „die sie politisch und privat erschöpften“, sagte sie. „Ich kann und will mich nicht bis zur Unkenntlichkeit verändern“, schrieb sie an Parteifreunde und verwies auf die rot-grüne Minderheitskoalition, die immer Kompromisse eingehen musste. Rothe-Beinlich engagiert sich insbesondere in der Flüchtlings- und Bildungspolitik.

War drei Legislaturperioden lang im State House tätig

Die gebürtige Leipzigerin, die seit fast vier Jahrzehnten in Erfurt lebt, sagte, sie sei fünfmal zur Landessprecherin der Grünen und viermal zum Mitglied des Bundesvorstandes gewählt worden. Sie vertrat die Grünen in drei Legislaturperioden im Landtag. Darüber hinaus ist sie seit 2004 ehrenamtlich Stadträtin der Grünen. 2009 führte sie die Grünen nach 15-jähriger Abwesenheit zum Wiedereinzug in den Landtag und wurde Spitzenkandidatin bei der Landtagswahl.

Rothe-Beinlich wird innerhalb der Grünen dem linken Spektrum zugerechnet. Sie hatte manchmal interne Konflikte, insbesondere mit der ehemaligen Umweltministerin Anja Siegesmund, die 2024 Geschäftsführerin eines Wirtschaftsverbandes wird.

Die Grünen-Landessprecherin Ann-Sophie Böhm bestätigte, dass Rothe Beinlich eine „einflussreiche politische Stimme“ sei. „Ihre Entscheidung, sich nach der bevorstehenden Landtagswahl aus der aktiven Landespolitik zurückzuziehen, tut uns weh, auch wenn wir sie respektieren müssen.“ Rotter-Beinlich wird in der beratenden Funktion fehlen. In aktuellen Meinungsumfragen in Thüringen lag die Zustimmung für die Grünen zwischen vier und fünf Prozent, sodass die Wiederwahl des Landtags gefährdet ist.

Quelle: www.dpa.com

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