Grüne treffen sich zum Parteitag: Haushaltsdebatte
Während der Haushaltskrise trafen sich die Grünen in Karlsruhe zu einem Bundesparteitag. Die Tagesordnung für die viertägige Sitzung am Donnerstag wurde aufgrund aktueller Ereignisse kurzfristig geändert. Am ersten Abend hofften die Delegierten, den Haushalt in einer längeren Debatte unter dem Motto „Verantwortung gegenüber den Menschen: In Wohlstand, Klimaschutz und Gerechtigkeit investieren“ zu diskutieren, doch es wurde kein Beschluss gefasst. Die politische Leiterin der Partei, Emily Bunin, gab zu, dass in dieser Angelegenheit noch mehr zu tun sei. Die Partei sei jedoch an einer Diskussion interessiert.
Außerdem soll am Donnerstag über einen Antrag des Bundesvorstands mit dem Titel „Solidarität mit Israel: Für Frieden, gegen Hass und Terror“ abgestimmt werden. Es wird erwartet, dass Außenministerin Annalena Berbock zum Nahost-Konflikt spricht, außerdem sind zwei externe Redner vorgesehen. Wie bei den Grünen üblich, waren zu diesem Tagesordnungspunkt keine Reden zufällig ausgewählter Abgeordneter vorgesehen. Bunin sagte, es sei wichtig, „Zeichen der Solidarität mit Israel zu zeigen und ein klares Zeichen zum Thema Antisemitismus zu setzen“. Es wurde beschlossen, keinen weiteren Beitrag zur Debatte zu leisten.
Das Bundesverfassungsgericht erklärt die Umverteilung von 60 Milliarden Euro im Haushalt 2021 für verfassungswidrig. Der Bund darf die zur Bewältigung der Corona-Krise eingesetzten Mittel nicht für andere Zwecke verwenden. Nach vorläufigen Einschätzungen sind auch andere Sonderfonds wie Energiepreisbremsen betroffen. Kurz vor Beginn des Parteitags einigte sich das Ampel-Bündnis darauf, die Schuldenbremse für das Jahr auszusetzen.
Eine ursprünglich für Donnerstagabend geplante Debatte über die Einwanderungspolitik wurde aufgrund einer Terminänderung auf Samstagabend verschoben.
Die 825 Grünen-Abgeordneten hoffen außerdem, bis Sonntag die Sitze von sechs Mitgliedern des Bundesvorstands und anderer Gremien zu besetzen. Die beiden Vorsitzenden Ricarda Lang und Omid Nouripour kandidieren erneut.
Karlsruhe soll einen Plan verabschieden und eine Kandidatenliste für die Europawahl im kommenden Juni erstellen. Das Motto des Parteitags lautet „Dinge tun, die wichtig sind“.
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Quelle: www.dpa.com