Grüne: Andere Bundesländer setzen bei Geothermie auf Bayern
Die Grünen befürchten, dass Bayern bei der Nutzung der Geothermie an der Spitze der Bundesländer steht. „Bei der Geothermie hinkt der Freistaat mittlerweile anderen Bundesländern hinterher“, sagte Martin Stümpfig, Sprecher der Landtagsfraktion Energiepolitik, der Deutschen Presse-Agentur München. Er verwies auf die Auszeichnung „Meister der Tiefengeothermie“, die Mecklenburg-Vorpommern im Oktober vom Bundesverband Geothermie verliehen wurde.
Der Staat mit dem größten Zuwachs an installierter Kapazität für tiefe Geothermie (Wärmeenergie) erhielt die Auszeichnung für die höchste installierte Kapazität pro Kopf. Mecklenburg-Vorpommern hat mit 6,7 MW installierter Leistung mehr als eine Verdoppelung im Vergleich zum Vorjahr erzielt, Bayern hat keine installierte Leistung zugelegt, daher wird der Wert auf 0 gesetzt. Bei der installierten Leistung pro Kopf liegt Bayern mit 0,029 kW/Person immer noch auf Platz eins im Land, während Mecklenburg-Vorpommern nur 0,0073 kW/Person erreicht.
Bayern hat in den letzten Jahren regelmäßig Preise erhalten. Zuletzt traf sich 2021 Bundeskanzler Markus Söder (CSU) mit ihm.
„Bayern hat nichts für den Ausbau der Geothermie getan. Wir Grünen kritisieren seit Jahren die Landesregierung“, sagt Stümpfig. Im Haushalt des Freistaats sind lediglich 7,5 Millionen Euro für die Geothermie vorgesehen. „Das reicht nicht einmal zum Bohren“, sagte Stümpfig. Die Energiepolitik der Landesregierung sorgt dafür, dass Bayern auch in Regionen mit besten Ausgangsbedingungen abgehängt wird.
«Und eine Besserung ist nicht in Sicht. „Die Absichtserklärung zur Geothermie im Bündnisvertrag ist fragil und nicht für das nötige Tempo geeignet“, sagte Stümpfig. Es seien keine weiteren Investitionen zugesagt worden, lediglich Fördermittel des Bundes seien genannt worden existiert bereits. Um eine stärkere Entwicklung der Geothermie zu ermöglichen, ist ein Sicherungsprogramm zur Absicherung gegen Bohrrisiken und ein separater Plan für Wärmenetze erforderlich.
Quelle: www.dpa.com