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GDL warnt zum zweiten Mal vor Streik, der einen Teil des Bahnverkehrs lahmlegt

Seit Donnerstagabend steht in weiten Teilen Deutschlands der Bahnverkehr still. Ist dies eine Möglichkeit für Gewerkschaften, Arbeitgeber zu Zugeständnissen zu bewegen?

Im ganzen Land haben Bahnwarnstreiks begonnen. Foto.aussiedlerbote.de
Im ganzen Land haben Bahnwarnstreiks begonnen. Foto.aussiedlerbote.de

Tarife - GDL warnt zum zweiten Mal vor Streik, der einen Teil des Bahnverkehrs lahmlegt

Ein 24-stündiger WARNSTREIK im Fern- und Regionalverkehr wird an diesem Freitag erneut zu weitreichenden Einschränkungen für den Fahrgastverkehr führen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat am Donnerstag um 18 Uhr einen Streik im Schienengüterverkehr begonnen. Vier Stunden später weitete die Gewerkschaft den Streik auf Personenzüge aus.

Die Bahn hatte viele ihrer geplanten Verbindungen Stunden vor der Ankündigung des Streikbeginns abgesagt. Das bedeutet, dass die Fahrgäste beim nächtlichen Parken auf offener Straße nicht gefährdet sind. Und wenn die Züge nach Beendigung des Arbeitskonflikts wieder in Betrieb gehen, sind sie genau dort, wo sie sein müssen.

Wie schon bei den vorherigen Warnstreiks in dieser Tarifrunde rechnen die Bahnbehörden damit, etwa jeden fünften Fernzug ​​zulassen zu können. Allerdings sind im Regionalverkehr, insbesondere im Süden Deutschlands, fast keine Züge unterwegs. Vor allem in Bayern haben die Bahnen weiterhin mit den Auswirkungen der Schneestürme der vergangenen Tage zu kämpfen.

Im Mittelpunkt der Kontroverse stehen die Anforderungen an die Arbeitszeit

Neben der Deutschen Bahn streiken auch der GDL-Konkurrent Transdev und andere. Betroffen sind die Nordwestbahn und die Rhein-Ruhr-Bahn des Konzerns in Nordrhein-Westfalen. Transdev-Mitarbeiter wurden außerdem angewiesen, Warnstreiks in Hannover und Mitteldeutschland durchzuführen.

Die GDL hat nun das Scheitern der Tarifverhandlungen bei beiden Unternehmen bekannt gegeben. In beiden Fällen geht es um die Forderung der GDL, die wöchentliche Arbeitszeit der Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden zu reduzieren und den vollen Lohnausgleich zu gewähren.Arbeitgeber hat dies bisher abgelehnt.

GDL-Chef Weselski sagte der Düsseldorfer Rheinischen Post: „Die Kunden tun mir zwar leid, aber wir haben im Moment keine andere Wahl.“ Kunden sollten sich bei der Bahn beschweren, nicht bei der Gewerkschaft.

DB befürchtet Rückstau von mehr als 300 Güterzügen

Der Warnstreik kommt für die Speditionsbranche zu einem besonders schlechten Zeitpunkt. Aufgrund der Witterungsbedingungen in Bayern ist in den letzten Tagen ein großer Rückstau entstanden. Ein Sprecher der Bahn sagte: „Als der Streik begann, warteten 170 DB Cargo-Güterzüge auf die Weiterfahrt, inzwischen wurden weitere Züge angehalten. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese Zahl verdoppelt.“ Es sei nicht ausgeschlossen, dass es zu einem Streik kommen könne wird auch Produktionslinien in der Branche stilllegen. . „Versorgungsrelevante Züge werden vorrangig an ihr Ziel gebracht“, sagte der Sprecher.

Die Bahn kritisierte die Streikaktion der GDL als grundsätzlich unverantwortlich. Das Unternehmen hofft, den Zeitplan für diesen Sonntag ändern zu können. Es werden mehr Züge, Fern- und Regionalverkehrsverbindungen eröffnet. Warnungen kurz vor dem Fahrplanwechsel belasten die Leitstelle zusätzlich.

Der Deutsche Städtetag kritisierte die Ankündigung des Streiks als zu voreilig. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte gegenüber der Bild-Zeitung, dass Bürger und Kommunen kaum Zeit hätten, sich anzupassen. GDL gefährdet Millionen Menschen und das Klima.

Frohe Weihnachten bis zum 7. Januar

Nachdem der Alarm ertönt, können die Passagiere durchatmen. GDL-Chef Weselsky hat die Möglichkeit weiterer Arbeitskonflikte bis einschließlich 7. Januar ausgeschlossen. Danach ist alles möglich. Weselski sagte am Donnerstag im Bayern-Radio, dass die Streiks im neuen Jahr „länger und intensiver“ ausfallen würden. Die Ergebnisse der Streikabstimmung für einen unbefristeten Streik werden dann voraussichtlich bekannt gegeben. Wenn 75 % der Wähler zustimmen, kann die GDL eine deutliche Verlängerung des Streiks, sogar um einige Tage, beantragen.

In diesem Fall ist nicht nur mit großem Ärger für die Passagiere, sondern auch mit wirtschaftlichen Problemen zu rechnen. Nach DB-Angaben liefert DB Cargo jede Woche etwa 50 mit Steinkohle beladene Züge an deutsche Kraftwerke. Lieferverzögerungen führten zu Problemen bei der Treibstoffversorgung. Auch Stahlwerke sind auf den Bahntransport angewiesen: Wenn der Nachschub zwei bis drei Tage lang nicht verfügbar ist, müssen die Hochöfen möglicherweise stillgelegt werden.

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Quelle: www.stern.de

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