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GDL ruft zu eintägigem Streik auf – Bahn begrüßt Weihnachtsruhe bis Januar

Bahnreisende müssen sich erneut auf vorübergehende Zugausfälle im ganzen Land einstellen, da Lokführer vor einem Streik warnen – laut Gewerkschaft GDL handelt es sich jedoch um den letzten Streik des Jahres. Die GDL-Mitglieder wurden aufgerufen, am Donnerstag ab 22 Uhr für 24 Stunden zu...

Münchner Fernzüge.aussiedlerbote.de
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GDL ruft zu eintägigem Streik auf – Bahn begrüßt Weihnachtsruhe bis Januar

Im Güterverkehr soll der Streik am Donnerstag um 18 Uhr beginnen. An dem Streik beteiligen sich laut GDL neben den Bahngesellschaften auch Transdev, AKN Eisenbahn, City-Bahn Chemnitz und acht Personaldienstleister. Die Gewerkschaft hat ihren neuen Warnstreik verteidigt und erklärt, dass die Arbeitgeber „blockieren“ und sich weigern, über die Kernforderungen einer Reduzierung der Schichtarbeit auf 35 Stunden pro Woche zu verhandeln.

„Damit missachtet das Unternehmen nicht nur die berechtigten Bedürfnisse der eigenen Mitarbeiter“, erklärte GDL-Chef Claus Weselsky. „Sie untergraben auch dringend notwendige Maßnahmen zur erfolgreichen Einstellung von Mitarbeitern.“ Arbeitgeber seien nicht bereit, den Mitarbeitern „die Wertschätzung und Anerkennung zu geben, die sie für ihre geleistete Arbeit verdienen“.

Weselski sagte, der Streik sei der letzte für seine Gewerkschaft in diesem Jahr gewesen. „Wir werden diesen Streik am Donnerstag und Freitag durchführen, der der letzte Streik des Jahres sein wird“, sagte Weselski dem MDR. Bis zum 7. Januar wird es keine weiteren Arbeitskämpfe geben.

Die Deutsche Bahn begrüßt dies grundsätzlich. DB-Personalvorstand Martin Seiler sagte am Donnerstag, die Gewerkschaft befinde sich „auf einem Weg der Besinnung“, als der „Weihnachtsfrieden“ eingekehrt sei. Das sind gute Nachrichten für die Passagiere. „Besser spät als nie“, fügte Seiler hinzu. „Genau das raten wir seit September.“

Die eigentliche Streikankündigung äußerte jedoch scharfe Kritik an den Bahnen.Seiler erklärte: „Es wäre unverantwortlich und egoistisch, so kurz nach Einbruch des Winters und kurz vor Fahrplanänderungen zu streiken.“ Die GDL ruiniert das zweite Adventswochenende für Millionen Menschen und beendet es mit Streiks „unerfüllbare Forderungen“ statt Verhandlungen. Die Gruppe selbst sei „jederzeit und überall verhandlungsbereit“.

Die Bahn fordert die Fahrgäste dringend auf, die für Freitag geplanten Reisen nach Möglichkeit zu verschieben. Sie kündigte einen Notfahrplan an, der allerdings nur ein „sehr begrenztes Zugangebot“ für den Fern- und Nahverkehr gewährleisten würde. Im ganzen Land ist mit Annullierungen und Verspätungen zu rechnen. Für Fahrkarten mit Freitagsgültigkeit wurden Zugverbindungen gestrichen, so dass diese verschoben werden können; eine Vorverlegung der Fahrt auf Donnerstag ist ebenfalls möglich.

Auch die Industrie- und Handelskammer Berlin-Brandenburg (UVB) kritisierte die Streikaktion. GDL-Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp erklärte, das Vorgehen der GDL sei „untragbar“ und es sei unverständlich, warum die Gewerkschaft nach zwei Verhandlungsrunden nicht mehr verhandlungsbereit sei. Die GDL schadet Hunderttausenden Pendlern und Reisenden unnötig. Unternehmen in der Hauptstadtregion werden Verluste in Millionenhöhe erleiden.

Die Tarifverhandlungen zwischen Bahn und GDL begannen offiziell Anfang November. Knackpunkt bleibt die 35-Stunden-Woche – derzeit 38 Stunden. Die Eisenbahnen weigerten sich zu verhandeln mit der Begründung, dass die Forderung aufgrund des Mangels an Fachkräften nicht realisierbar sei. Gewerkschaftsmitglieder stimmen derzeit über Streikmaßnahmen für häufigere und längere Streiks ab. Die Ergebnisse werden voraussichtlich am 19. Dezember bekannt gegeben.

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Quelle: www.stern.de

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