Bulgarische Transitgebühr - Gazprom muss nicht zahlen – dank Ungarn und Serbien
Bulgarien hat die Erhebung einer Transitgebühr für russisches Gas verschoben, um zu verhindern, dass ein möglicher Widerstand Ungarns seine Pläne für den Schengen-Beitritt gefährden könnte. Die Gebühren, die erst im Oktober in Kraft traten, werden von Gazprom bezahlt, könnten sich aber auf die Preise in Ungarn und Serbien auswirken, wo Bulgarien Gas über Russland transportiert. Laut bulgarischen Quellen hat Gazprom die Transitgebühr von rund 10 Euro pro Megawattstunde Erdgas bislang nicht bezahlt und sich nicht dazu geäußert.
Boyko Borisov, Vorsitzender der mitregierenden Mitte-Rechts-Partei Gelb, sagte, Bulgarien stehe kurz vor dem Schengen-Beitritt und wolle vermeiden, dass die Gebühr den Prozess behindere. Hintergrund sind die Bemühungen Bulgariens, am 1. Januar dem grenzenlosen Schengen-Raum beizutreten. Die Niederlande und Österreich blockieren die Schengen-Mitgliedschaft seit 2022. Medienberichten zufolge ist Wien nun bereit, seine Haltung zu lockern.
Der ungarische Präsident Viktor Orban hat Berichten zufolge mit einem Veto gegen den Beitritt Bulgariens zum Schengen-Raum gedroht, wenn Sofia die Gebühren für russisches Gas nicht erhöht. Borissow und der mitregierende Vorsitzende der Liberalen Partei Kirill Petkow hätten beschlossen, darauf zu warten, bis die EU einen entsprechenden Mechanismus für russische Gastransitgebühren entwickelt, erklärte Borissow.
Lesen Sie auch:
- Wind und Sonne: Netzkosten sollen gerechter verteilt werden
- Die EU will die Preisobergrenze für russische Ölexporte verschärfen
- Haushaltskrise: Steigende Strompreise drohen
- Start im Miniformat: 1&1 startet sein Mobilfunknetz
Quelle: www.stern.de