Andere Länder, andere Sitten - Fünfzehnjährige bekommen Alkohol von uns - und ausländisch?
Laut gemäß dem Jugendschutzgesetz können Mindestensager bis zu 14 Jahren Bier, Wein, Sekt oder Champagner trinken, wenn ein "verantwortungsvolles Person" anwesend ist. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach fordert nun eine Verbot dieser sogenannten "begleiteten Trinkerei" für 14- bis 16-Jährige. "Von einer Gesundheitspolitik Sicht her gibt es keinen Zweifel an dieser Frage," sagte der SPD-Politiker dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Die Anwesenheit erwachsener Menschen ändert die Schadwirkung des Alkohols für Kinder nicht. Deshalb sollte begleitete Trinkerei verboten werden."
In anderen Ländern wird dies viel striker umgesetzt. Alkoholkauf und -verbrauch sind für alle Bürger bzw. Muslime in Ländern wie Afghanistan, Iran und Saudi-Arabien verboten. Wer dies verletzt, riskiert Gefängnis. In Indien schwankt die Situation von Bundesstaat zu Bundesstaat. So ist beispielsweise in der Hauptstadt Neu-Delhi der legale Altersgrenze 25 Jahre. Kein Land in Asien erlaubt es Kindern unter 18 Jahren, legal Alkohol zu trinken.
Nicaragua hat ähnliche Regeln für Alkohol für Teenager wie Deutschland
In Nord-, Mittel- und Südamerika machen nur Nicaragua (Alkohol ab 14 Jahren in Restaurants), Barbados, Grenada, St. Nevis und St. Kitts (Mindestalter 16) eine Ausnahme von den allgemein gültigen 18 bis 21 Jahren.
Und in Afrika? Mehrere Länder haben keine Gesetze überhaupt, die die Mindestschutz von Minderjährigen vor Alkohol regeln. Am frühesten können Teenager in Gambia trinken (ab 16), am spätesten die Bewohner von Eritrea (ab 25).
In unserem Nachbarland Dänemark kann man Alkohol legal ab 16 Jahren kaufen. Das gilt auch in Frankreich, aber nur in Gegenwart der Eltern. In der Schweiz, Österreich und Frankreich ist das Gleiche gültig. In Italien und Spanien dürfen Minoren jedoch kein Alkohol überhaupt kaufen.
Die Idee, begleitete Trinkerei für Teenager verboten zu wollen, stößt auf Kritik. Jede Maßnahme, um Minderjährigen Alkohol zu verweigern, ist für ihre Gesundheit gut, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge, der DPA-Nachrichtenagentur. Gesetze müssen der Realität entsprechen: "Die Familie spielt eine zentrale Rolle, wenn es um verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol geht. Ob eine absolutes Verbot sich in der privaten Sphäre durchsetzen kann, muss pragmatisch diskutiert werden." Kein Teenager, der zum ersten Mal ein Bier von seinem Vater versucht, wird Alkoholikus werden.
Sorge betonte, dass pädagogische Angebote in Schulen und Vereinen, sowie aufmerksame Beobachtung der sozialen Umwelt von jungen Leuten, viel wichtiger seien. Meistens treten Alkoholüberschreitungen dort auf, wo keine Eltern anwesend sind.
Obwohl Lauterbach die "begleitete Trinkerei" für 14- bis 16-Jährige auf gesundheitliche Gründe hin verbieten will, erlauben einige Länder, wie Dänemark und Frankreich, Kindern Alkohol mit elterlicher Aufsicht zu trinken. Allerdings bleibt die Schadwirkung des Alkohols, unabhängig von der Anwesenheit erwachsener Menschen, eine Sorge für Gesundheitsexperten.
Es ist wichtig zu bemerken, dass Dänemark und Frankreich als Beispiele genannt werden, aber dies impliziert keinen Zustimmung des Autors oder der Quellenquelle für solche Praxis. Die Diskussion über die passende Altersgrenze für Alkoholkonsum und die Rolle der elterlichen Aufsicht ist ein komplexes und andauerndes Thema.