Richterbund - Forderung nach besserer Vergütung im Bereich der Rechtswissenschaft
Der Richterbund übt gemeinsam mit den Gewerkschaften Kritik an geplanten Änderungen im Tarifgesetz Mecklenburg-Vorpommerns. Weniger erfahrene Richter profitieren selten davon. „Dadurch werden Dienstjahre in keiner Weise gewürdigt“, beklagt der Richterbund in einer am Donnerstag in Schwerin veröffentlichten Stellungnahme. Die Landesregierung verfolgt weiterhin eine kassenbezogene Gehaltspolitik, auch wenn diese Praxis verboten wurde vor Jahren als verfassungswidrig eingestuft.
Finanzminister Heiko Geue (SPD) kündigte am Dienstag an, die Beamtenbezüge für Berufseinsteiger und Beamte mit Kindern zu erhöhen. Die Änderungen kommen rund 17.500 Beamten im Land zugute und reagieren damit auf frühere und bevorstehende Erhöhungen der Bürgerfinanzierung. Trotz der geplanten Überführung der Landestarifverträge zum 9. Dezember in den öffentlichen Dienst wird Mecklenburg-Vorpommern ohne weitere Maßnahmen nicht mehr in der Lage sein, das erforderliche Lohngefälle aufrechtzuerhalten.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und der DGB beklagten, dass Mecklenburg-Vorpommern auch nach Bekanntgabe der Änderungen weiterhin in der Gehaltsrangliste des Landes zurückblieb.
Nach Angaben der Richtervereinigung liegen die Gehälter von Richtern und Staatsanwälten in Mecklenburg-Vorpommern wie in ganz Deutschland nach wie vor am unteren Ende dessen, was ihre europäischen Kollegen verdienen. „Heutzutage zahlen Anwaltskanzleien jungen Berufstätigen ein Vielfaches dessen, was sie als Richter und Staatsanwälte verdienen. Die Justiz ist für die Herausforderungen des Generationswechsels schlecht gerüstet“, warnte die Richtervereinigung. Ohne die Fähigkeit, ausreichend qualifizierten Nachwuchs anzuziehen, wird der Rechtsstaat versiegen.
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Quelle: www.stern.de