Finnland schließt die Hälfte der Grenzübergänge zu Russland
Finnland wird am Samstagabend die Hälfte seiner Grenzübergänge zu Russland schließen. Die vier betroffenen Grenzübergänge seien Vaalimaa, Nuijamaa, Imatra und Niirala, sagte Innenministerin Mari Rantanen am Donnerstag gegenüber Reportern in Helsinki.
Die finnische Regierung wirft Russland vor, illegale Einwanderer über die Grenze zu schmuggeln und Finnland zu destabilisieren. Seit April ist es Mitglied der NATO. Premierminister Petteri Orpo sagte, Finnland sei bereit und die Aktivitäten Russlands seien nicht überraschend.
Die finnischen Behörden verzeichneten in den letzten Monaten einen Anstieg der Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika, insbesondere aus dem Irak, Jemen und Somalia. „Wir hoffen, dass dieses Phänomen aufhört und die Grenzaktivitäten wieder normal werden“, sagte Orpo.
Russland und Finnland teilen sich eine 1.340 Kilometer lange Landgrenze. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine im Februar 2002 haben sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern deutlich verschlechtert. Im April trat Finnland nach Jahrzehnten der Bündnisneutralität dem Westlichen Militärbündnis bei. Die Moskauer Führung verurteilte den NATO-Beitritt als „Angriff auf die Sicherheit Russlands“.
Bisher wurde die finnische Grenze hauptsächlich durch leichte Holzzäune geschützt, die vor allem der Viehhaltung im Land dienten. Das Land mit 5,5 Millionen Einwohnern baut derzeit einen 200 Kilometer langen Zaun entlang Teilen der finnischen Grenze zu Russland. Die Fertigstellung ist für 2026 geplant.
Quelle: www.ntv.de