Virusinfektion - Feiertagsbraten sind aufgrund der Zunahme der Vogelgrippe nicht in Gefahr
Der jüngste Anstieg der Vogelgrippe-Ausbrüche stellt keine Gefahr für Feiertagsbraten dar – und Experten zufolge sind die Geflügelpreise in diesem Jahr tatsächlich gesunken. „Ich glaube nicht, dass es Auswirkungen auf den Markt haben wird“, sagte Timm Harder vom Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald über den Vogelgrippe-Ausbruch-Express. Der weiterhin betroffene Anteil der deutschen Geflügelproduktion liegt deutlich unter 0,1 %. Zudem haben sich die meisten Gänsehalter auf die Gefahr eingestellt und die Schlachttermine vorgezogen. „Weil sie aus den Vorjahren wissen, was sie zu Weihnachten erwartet.“
Nach Angaben des FLI ist die Zahl der Geflügelausbrüche in Europa im November stark angestiegen. Nach der Infektion wurden auf einem Bauernhof in Mecklenburg-Vorpommern rund 25.000 Puten und auf einem niedersächsischen Bauernhof rund 24.000 Puten geschlachtet. Dem neuesten FLI-Bericht zufolge waren allein im November in Europa mehr als 1,6 Millionen Zuchtvögel betroffen.
Dennoch können Verbraucher in diesem Jahr mit niedrigeren Geflügelpreisen rechnen. Wolfgang Schleicher, Geschäftsführer des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, sagte, die Preise seien in diesem Jahr erneut gesunken, nachdem die Preise aufgrund des Krieges in der Ukraine und aus anderen Gründen gestiegen seien. Allerdings sind die Preise für deutsche Gänse immer noch höher. Das hat mit der Nachfrage, aber auch mit der Gesamtinflation zu tun.
Bezüglich des Ausbruchs der Vogelgrippe sagte Schleicher, dass die Schlachtsaison zu Ende gehe und die meisten Puten in die Kühllagerung gegangen seien. Darüber hinaus waren Puten das ganze Jahr über weitgehend unbeeinträchtigt und die Preise sind in letzter Zeit sogar gesunken. Etwa 70 % des in Deutschland verzehrten Putenfleisches stammt aus lokaler Produktion.
Ausbrüche bei Gänsen seien ihm nicht bekannt gewesen. Ohnehin stammen 85 bis 90 Prozent des Fleisches hier aus dem Ausland, etwa aus Polen oder Ungarn. Hauptsächlich Tiefkühlware, ausreichende Menge. Schleicher sind auch keine aktuellen größeren Ausbrüche bei deutschen Enten bekannt. Etwa 70 % des deutschen Fleischkonsums stammen aus dem Ausland, etwa aus Frankreich und Polen.
Gänsefleisch und Entenfleisch aus dem Ausland ist günstiger als in Deutschland, da es im Wesentlichen ein Nebenprodukt der deutschen Stopfleberproduktion ist. Aus Tierschutzgründen ist die Produktion von Stopfleber in Deutschland verboten.
FLI-Risikobewertung HPAI H5
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Quelle: www.stern.de