Esken: Der Budgetplan für 2024 wird bald klar sein
SPD-Präsidentin Saskia Esken sagte, die Ampelkoalition wolle schnellstmöglich einen Fahrplan für die Verabschiedung des Bundeshaushalts 2024 festlegen. „Das muss in der kommenden Woche geklärt werden“, sagte Esken der deutschen Fernsehsendung „Maybrit Illner“.
„Wir haben einen ganz klaren, ehrgeizigen Fahrplan. Den wollen wir unbedingt einhalten können. Wenn wir wüssten, dass wir ihn einhalten können, dann würden wir es sagen.“ CDU-Vorsitzender Friedrich Merz ruft nun auf. Es wurde ein vergeblicher Versuch unternommen um zu klären, wann der Haushalt für das nächste Jahr fertig sein würde.
Das Bundesverfassungsgericht erklärt die Umverteilung von 60 Milliarden Euro im Haushalt 2021 für ungültig. Das Geld wurde als Corona-Kredit bewilligt, sollte dann aber für Klimaschutz und wirtschaftliche Modernisierung verwendet werden. Gleichzeitig entschieden die Richter, dass der Staat Notkredite nicht für künftige Jahre zurückstellen könne. Genau das tut die Bundesregierung mit Sonderfonds, zu denen unter anderem die Senkung der Energiepreise gehört – und das führt nun zu weiteren Löchern im Haushalt.
Esken: Die Krise geht weiter
Aufgrund dieses Urteils wurde die Verabschiedung des Bundeshaushalts 2024 gestoppt. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sieht Handlungsbedarf bei 17 Milliarden Euro. Der Bundestag berät heute in erster Lesung über den diesjährigen Nachtragshaushalt. Für ihn solle der Notstand ausgerufen und die Schuldenbremse außer Kraft gesetzt werden. Es ist unklar, wie die Ampel-Allianz ihre Finanzen im kommenden Jahr angehen will.
Esken betonte, dass die Krise noch andauere. Auch Katrin Göring-Eckart (Grüne), stellvertretende Sprecherin des Deutschen Bundestages, sagte, die Belastung durch den Krieg in der Ukraine werde auch im nächsten Jahr bestehen bleiben. „Wenn Sie glauben, Sie wollen weiterhin Waffen liefern, und ich denke, da sind wir uns alle einig, wenn Sie glauben, Sie wollen den Wiederaufbau sicherstellen, dann ist das eine außergewöhnliche Situation.“
CDU-Chef Merz glaubt, dass die Ausrufung des Ausnahmezustands für 2023 „so machbar“ sei. Für 2024 stimmt er jedoch mit Finanzminister Christian Lindner (FDP) überein: „Das Land hat kein Einnahmeproblem, sondern ein Ausgabenproblem.“ Das müssten die Ampel erst einmal untereinander klären. „Wenn man bei einem Steueraufkommen von einer Billion Euro und einem Bundeshaushalt von 445 Milliarden Euro 17 Milliarden Euro an anderer Stelle einsparen müsste, gäbe es keinen Notfall. Ich halte das für möglich“, sagte Merz.
Quelle: www.dpa.com