Erdogan wirft Israel vor, in Gaza eine Vernichtungsstrategie durchzuführen
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erneuerte kurz vor seinem Besuch in Deutschland seinen scharfen verbalen Angriff auf Israel und warf dem Land vor, eine Vernichtungsstrategie gegen die Menschen in Gaza-Stadt zu verfolgen. „Israel verfolgt eine Strategie der totalen Zerstörung einer Stadt und ihrer Bevölkerung und greift gezielt Schulen, Moscheen, Kirchen, Krankenhäuser, Märkte, Gebäude und Straßen an“, sagte Erdogan den Mitgliedern seiner islamistisch-konservativen Regierungspartei für Gerechtigkeit und Entwicklung in Ankara.
Erdogan sagte, dass die israelische Regierung mit der „unbegrenzten Unterstützung der Vereinigten Staaten und westlicher Länder“ seit 40 Tagen „ununterbrochen Massaker“ verübe. Er warf Israel erneut „Staatsterror“ vor.
Erdogan wird voraussichtlich am Freitag Berlin besuchen. Er hat kürzlich die Legitimität Israels in Frage gestellt. Er sagte am Freitag, dass Israel versuche, „einen Staat zu schaffen, der erst 75 Jahre alt ist und dessen Legitimität vom Faschismus in Frage gestellt wird“. Als „Befreiungsorganisation“ bezeichnete Erdogan auch die islamistische Hamas, die in Israel, den USA und der Europäischen Union als Terrororganisation geführt wird.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lud Erdogan ein, nachdem Erdogan erneut gesprochen hatte. Im Mai zum Präsidenten gewählt. Neben Scholz traf sich das türkische Staatsoberhaupt auch mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Angesichts der geteilten Einschätzung des Gaza-Krieges kündigte Scholz eine aggressive Reaktion an.
Quelle: www.dpa.com