Er ist der einzige echte John Malkovich
Der Schauspieler ist so ikonisch, dass es sogar einen Film über ihn gibt: „Being John Malkovich.“ Aber nur die Amerikaner selbst wissen wirklich, wie ihre Situation ist. Das geht schon seit 70 Jahren so.
John Malkovich war anlässlich seines runden Jubiläums unglaublich untypisch. Der Hollywood-Außenseiter, der am Samstag 70 Jahre alt wird, hat im Laufe seiner langen Karriere überwiegend rätselhafte Charaktere, Tyrannen, Geheimagenten, Mörder und Verführer gespielt. Jetzt soll er in der französischen Komödie „Monsieur Black“ mitspielen, die kurz vor Weihnachten in die Kinos kommt. In dem Stück spielt er einen wohlhabenden Londoner Geschäftsmann, der durch einen Fehler während einer Frankreichreise als Butler auf einem alten Landschloss arbeitet, wo er sich mit der Gastgeberin (Fanny Aldang) anfreundet und sie von einer verwöhnten Katze umworben wird .
Bei den Berliner Filmfestspielen im Februar hinterließ die Filmikone in dem Drama „Seneca-Old: On the Birth of an Earthquake“ einen bleibenden Eindruck. Unter der Regie von Robert Schwentke („Der Kapitän“) schlüpft Malkovich in die Rolle von Seneca, einem römischen Denker und Philosophen, der auch als Berater des brutalen Kaisers Nero diente. Auch Geraldine Chaplin und Julian Sands traten in dem Historiendrama auf.
Das britische Ehepaar Sands und der Amerikaner Malkovich freundeten sich am Set ihres ersten gemeinsamen Films, The Killing Fields (1984), an. Sands wurde wochenlang als vermisst gemeldet, nachdem er während der Premiere von „Seneca“ bei den Berliner Filmfestspielen in Südkalifornien gewandert war. Seine Leiche wurde erst einige Monate später im Juni in den Bergen gefunden.
Unvergesslicher Auftritt
In einem Interview mit The Guardian im Februar beschrieb Malkovich den vermissten Mann als seinen „engsten Freund“. Er dachte über Sands‘ Verschwinden und die kürzliche Geburt seiner Enkelin nach. „Im Dezember werde ich 70“, sagte Malkovich. „Habe ich einen Tag, einen Monat, ein Jahr, 10 Jahre? Ich weiß es nicht“, sagte der Star und bemerkte, wie die Zeit vergeht, betonte aber, dass es ihm egal sei, ein Vermächtnis zu hinterlassen.
Zu seinem filmischen Erbe zählen bereits unvergessliche Auftritte. 1988 wurde er zum Star, als er in „Gefährliche Liebschaften“ die eisige Verführerin Vicomte Valmont spielte. In diesem Oscar-prämierten Spielfilm über die skrupellosen Machenschaften französischer Aristokraten des 18. Jahrhunderts spielt er listige Spiele mit Glenn Close und Michelle Pfeiffer.
Seine zweite Oscar-Nominierung als Bester Nebendarsteller erhielt er für seine Leistung als psychotischer Killer in Wolfgang Petersens Thriller „In the Line of Fire“ (1993). Die erste kam 1985, als er seine erste große Rolle in dem Spielfilm „A Place in the Heart“ hatte, in dem Sally Field als Malkovich, eine Bäuerin aus der Zeit der Depression, ihren blinden Pächter spielt.
Hollywood Outsiders
Der in der Kleinstadt Illinois geborene Schauspieler entdeckte bereits während seiner Schulzeit seine Liebe zum Theater. Lange bevor er in die Filmindustrie einstieg, trat er in Produktionen am Broadway und der Steppenwolf Theatre Company auf.
Malkovich ist ein Hollywood-Außenseiter. Der zweifache Vater lebte lange Zeit mit seiner Familie in Großbritannien und Frankreich und arbeitete häufig an Filmen mit europäischen Regisseuren. 1985 lud ihn Volker Schlöndorff ein, zusammen mit Dustin Hoffman für den Spielfilm „Tod eines Handlungsreisenden“ vor der Kamera zu stehen, und 1995 erneut für „The Unhold“.
Er hat ein großes Interesse an ungewöhnlichen Geschichten. In Being John Malkovich (1999) parodierte er sich selbst. In Spike Jonzes skurrilem und unterhaltsamem Regiedebüt reisen die Protagonisten durch Tunnel und in die Körper der Schauspieler. Dort können sie kurzzeitig unter der Haut des Sterns leben. Er wurde Meister im Science-Fiction-Film Per Anhalter durch die Galaxis (2005).
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Von Steven Spielberg („Das Reich der Sonne“, 1987) über Bernardo Bertolucci („Über der Wüste“, 1990) bis hin zu Woody Allen („Schatten und Nebel“, 1991) haben namhafte Regisseure Charakterdarsteller ins Visier genommen Kamera. In seinen über 90 Filmen hat Malkovich kein Genre vermisst.
Er war nie ein hübscher Junge aus Hollywood. Malkovich hat ein hageres Gesicht und scharfe Augen. Doch das schränkt seine Rollenvielfalt nicht ein – sowohl vor der Kamera als auch auf der Bühne. 2011 stand er in „Giacomo-Variationen“ auf der Bühne der Hamburgischen Staatsoper und verkörperte dort die Rolle eines betagten Casanova. 2017 spielte er im Musical Call Me God den gestürzten Diktator eines fiktiven Landes und erntete in der Elbphilharmonie in Hamburg stehende Ovationen. Von Anfang an wagte Malkovich groteske Auftritte – er schlich als Putzfrau verkleidet mit blauem Mantel, Plastikpantoffeln, schwarzer Damenperücke und buntem Kopftuch auf die Bühne. Im Jahr 2018 spielte er an der Seite von Sandra Bullock in dem postapokalyptischen Thriller „Bird Box“ und trat zuvor im brutalen Spionagethriller „Mile 22“ mit Mark Wahlberg gegen einen skrupellosen Killer an. Als Produzent und Schauspieler ist er auch an dem Erotikthriller Shattered (2022) beteiligt, der gemeinsam mit der deutschen Schauspielerin Veronica Feres produziert wurde. Ihre Tochter Lily Krueger spielte ihre erste Hauptrolle in dem Film und spielte eine mörderische Femme Fatale.
Im vergangenen November trat das Trio bei „Wetten, dass...?“ auf. existieren. Malkovich erzählte Moderator Thomas Gottschalk von der viermonatigen Jelly-Diät. Mit stoischem Gesichtsausdruck sagte der Star, er habe jede Farbe ausprobiert, 35 Kilogramm abgenommen und vor der Kamera mit Ferres und Krug mehrere Portionen Wackelpudding gegessen.
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Quelle: www.ntv.de