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Enttäuschung über die Türkei: Stoltenberg erwartet eine klare Botschaft

Eigentlich wollte der Nato-Generalsekretär den Beitritt Schwedens zum Verteidigungsbündnis bei einem Ministertreffen am Dienstag und Mittwoch dieser Woche feiern. Aber daraus wurde nichts.

Fordert Ankara zum Tempo auf: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg..aussiedlerbote.de
Fordert Ankara zum Tempo auf: NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg..aussiedlerbote.de

Enttäuschung über die Türkei: Stoltenberg erwartet eine klare Botschaft

Die NATO ist zunehmend unzufrieden mit der Verzögerung der Türkei bei der Genehmigung des Beitritts Schwedens zum Verteidigungsbündnis. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte in Brüssel, er erwarte bei einem Außenministertreffen am Dienstag eine sehr klare Botschaft an den türkischen Minister Hakan Fidan. Das bedeutet, dass Türkiye den Ratifizierungsprozess so schnell wie möglich abschließen muss.

Das Treffen der Außenminister am Dienstag und Mittwoch diente eigentlich der Feier des Beitritts Schwedens. Allerdings muss Türkiye die notwendige Ratifizierung des sogenannten Beitrittsprotokolls noch abschließen. Auch Ungarn hat dies bisher nicht getan, beteuerte jedoch zuletzt immer wieder, dass es nicht das letzte NATO-Land sein werde, das einer schwedischen Mitgliedschaft zustimmt.

Was könnte hinter der Aufschiebestrategie stecken?

Schweden hatte ursprünglich gehofft, im Sommer 2022 der NATO beizutreten. Allerdings warf die Türkei schwedischen Politikern mangelndes Engagement im Kampf gegen „terroristische Gruppen“ wie die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) vor und weigerte sich, dem zuzustimmen. Nach den Zugeständnissen Schwedens kündigte Präsident Recep Tayyip Erdogan kürzlich an, dass er dem türkischen Parlament die Ratifizierung des sogenannten Beitrittsprotokolls gestatten werde. Allerdings steckt es dort derzeit mit einem Ausschuss fest.

Bis vor kurzem war unklar, ob die Türkei bereit war, diese Verzögerungstaktik zu nutzen, um Zugeständnisse bei Verhandlungen über Waffengeschäfte zu erzwingen. Denkbar sei auch, dass auch die Wut über islamfeindliche Rhetorik in Schweden eine Rolle gespielt habe, sagen Diplomaten.

Am Samstag forderte Jimmy Akerson, Vorsitzender der rechtspopulistischen Schwedendemokraten, die Zerstörung von Moscheen, in denen „antidemokratische, antischwedische, homophobe oder antisemitische Propaganda“ verbreitet werde. Er forderte außerdem einen sofortigen Stopp des Baus neuer Moscheen. Die Schwedendemokraten sind bei den schwedischen Parlamentswahlen 2022 zur zweitstärksten Kraft geworden. Seitdem sind die Rechtspopulisten zu einer wichtigen Stützpartei der schwedischen Minderheitsregierung geworden.

Quelle: www.dpa.com

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