Energiewirtschaft fordert neue Förderinstrumente zur Finanzierung der Energiewende
Die Energiewirtschaft fordert neue Hilfsinstrumente, um milliardenschwere Investitionen in die Energiewende zu finanzieren. „Diese Unternehmen stehen vor einer Jahrhundertaufgabe“, sagte Kerstin Andreae, Geschäftsführerin des Bundesverbandes der Energiewirtschaft (BDEW), am Mittwoch in Berlin. Bis 2045 werden bis zu 1 Billion Euro und bis 2030 allein 600 Milliarden Euro benötigt. Im Jahr 2022 werden statt der rund 100 Milliarden Euro nur noch 22 Milliarden Euro investiert. Die Kreditaufnahme der Unternehmen hat jedoch ihre Grenzen erreicht. Die aktuelle Haushaltskrise untergräbt auch das Vertrauen in die politische Unterstützung. „Es besteht die Gefahr einer Vollbremsung“, warnte Andrea. Doch jetzt braucht es Unterstützung, etwa bessere Abschreibungsregeln, Erleichterungen für Banken bei der Vergabe grüner Kredite und öffentliche Fördermittel.
Deshalb haben der BDEW, der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und Deloitte Consulting ein Positionspapier „Kapital für die Energiewende“ erarbeitet. „Ohne risikomindernde Maßnahmen der Regierungen wie Bürgschaften, Förderbankkredite oder Direktinvestitionen wird die Energiewende nicht ausreichend finanziert werden“, heißt es in dem Bericht. Die Energieunternehmen entwickeln sich derzeit überwiegend solide. „Das jährliche Investitionsbudget wird in den kommenden Jahren exponentiell steigen“, sagt VKU-Geschäftsführer Ingbert Liebing.
Das Papier empfiehlt unter anderem geringere Kapitalanforderungen für Banken bei der Vergabe grüner Kredite, staatliche Garantien und die Berücksichtigung von Kleinunternehmen in den Richtlinien (Klassifizierungen) für grüne Finanzierungen des EU-Bankensektors.
Quelle: www.ntv.de