zum Inhalt

Einige Fachleute argumentieren gegen die negativen Auswirkungen des Internets auf den Einzelnen.

Man hört oft von den negativen Aspekten der sozialen Medien und der Internetnutzung, aber die Behörden befassen sich mit einer komplizierteren Perspektive.

Eine neue Studie hat ergeben, dass die Nutzung des Internets positiv mit dem Wohlbefinden verbunden...
Eine neue Studie hat ergeben, dass die Nutzung des Internets positiv mit dem Wohlbefinden verbunden sein kann.

Einige Fachleute argumentieren gegen die negativen Auswirkungen des Internets auf den Einzelnen.

"Ein großes Forschungsprojekt, an dem über zwei Millionen Menschen aus mehr als 160 Ländern teilnahmen, ergab, dass diejenigen, die Zugang zum Internet haben und es aktiv nutzen, über ein verbessertes Wohlbefinden in acht verschiedenen Kategorien wie Lebenszufriedenheit und soziales Leben berichten", so Dr. Matti Vuorre, Assistenzprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Tilburg in den Niederlanden, in einer E-Mail. Diese kürzlich in der Zeitschrift Technology, Mind, and Behavior veröffentlichte Studie stellt die weit verbreitete Annahme in Frage, dass internetbasierte Technologien eine Welle von Gesundheitsproblemen auslösen.

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass das Internet zu einer wachsenden Anzahl von Problemen im Zusammenhang mit der psychischen Gesundheit beiträgt, zeigt die Studie von Vuorre, dass der Zusammenhang zwischen der Internetnutzung zu Hause oder auf dem Handy und dem Wohlbefinden recht komplex sein kann. Die Studie deutet darauf hin, dass Personen mit zuverlässigen Internetverbindungen, die das Internet aktiv nutzen, in verschiedenen Lebensbereichen ein höheres Wohlbefinden verzeichnen. Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich bei dieser Studie um eine Beobachtungsstudie handelt und daher kein direkter Zusammenhang zwischen Internetzugang und Wohlbefinden hergestellt werden kann, sondern dass eine umfassende Analyse der Daten vorgenommen wurde, um mögliche Störvariablen - wie das Einkommensniveau - zu berücksichtigen.

Diese Untersuchung ist nach wie vor aufschlussreich, da 85 % der verschiedenen Methoden, die bei der Datenanalyse verwendet wurden, zeigten, dass Menschen, die Zugang zum Internet haben und es nutzen, im Vergleich zu Menschen ohne Internetzugang tendenziell ein höheres Maß an Wohlbefinden angeben.

Dr. Markus Appel, Professor für Psychologie der Kommunikation und der neuen Medien an der Universität Würzburg in Deutschland, der nicht an dem Projekt beteiligt war, erkannte den Wert einer globalen Perspektive und einer soliden Datenanalyse an. Er wies jedoch auch darauf hin, dass nicht alle Studien positive Ergebnisse über den Zusammenhang zwischen digitaler Internetnutzung und Wohlbefinden erbracht haben.

"Die Online-Welt ist nicht von Natur aus destruktiv oder förderlich für das Wohlbefinden. Es kommt darauf an, wie jeder Einzelne das Internet nutzt", so Appel.

Die Forscher räumen ein, dass die subtilen Unterschiede in der Beziehung zwischen Internetnutzung und Wohlbefinden weiter untersucht werden müssen, da die verschiedenen Funktionen des Internets unterschiedliche Auswirkungen auf das Wohlbefinden haben können. Während sich die Menschen in vielen Lebensbereichen wie Online-Banking, Einkaufen und Nachrichten zunehmend dem Internet zuwenden, gibt es relativ wenige Möglichkeiten, die Vor- und Nachteile vollständig zu verstehen. Dieses aufkommende Phänomen bedarf einer gründlicheren Untersuchung, so Vuorre.

Trotz der zahlreichen wissenschaftlichen Erkenntnisse über Internetnutzung und Wohlbefinden rät Vuorre zur Vorsicht, bevor wir der Technologie starre Beschränkungen auferlegen.

"Es ist zwar verständlich, dass man sich inmitten drängender gesellschaftlicher Probleme Sorgen über die möglichen Nachteile des Internets macht, doch die Erkenntnisse zeigen eine differenziertere und gemischte Sichtweise. Für ein optimales Nutzererlebnis ist ein achtsamer Umgang mit den Online-Plattformen von entscheidender Bedeutung. Wenn eine bestimmte Aktivität im Internet dazu führt, dass man sich schlecht fühlt, ist es wichtig, dies zu erkennen und seine Handlungen entsprechend anzupassen", erklärte Appel.

Wie Vuorre möchte auch Appel, dass die Menschen auf ihre Online-Interaktionen achten und etwaige negative Auswirkungen beobachten. Ähnlich wie wir unser Ess- oder Bewegungsverhalten ändern, wenn wir uns nicht wohl fühlen, ist es wichtig, sich der Auswirkungen unserer Internetnutzung bewusst zu sein und proaktive Maßnahmen zu ergreifen, um unser Wohlbefinden zu erhalten. Vorläufige Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine Begrenzung der Online-Zeit, die Lektüre positiver Artikel oder die Konzentration auf reale Aufgaben dazu beitragen können, eine positivere und gesündere Herangehensweise an die Schnittmenge von Technologie und Wohlbefinden zu fördern. Sich daran zu erinnern, dass wir die Macht haben, unsere Erfahrungen mit diesem dynamischen Aspekt des Lebens selbst zu gestalten, ist ein wichtiger erster Schritt.

Lesen Sie auch:

Quelle: edition.cnn.com

Kommentare

Aktuelles