Krieg in Nahost - Eine Woche nach Freilassung: Wie viele Geiseln hat die Hamas noch?
Die Woche beginnt hoffnungsvoll. Zumindest die Waffen im Nahen Osten waren größtenteils still. Viele Menschen erlangten ihre Freiheit zurück. Die Hamas hat Dutzende Geiseln freigelassen, die bei einem Angriff auf Israel am 7. Oktober gefangen genommen wurden. Im Gegenzug entlässt Israel palästinensische Gefangene aus Gefängnissen in den Gazastreifen.
Laut AFP sind seit Freitag während der Waffenruhe insgesamt 80 Menschen vor islamistischen Terroristen geflohen, 14 von ihnen besaßen nach Angaben des Außenministeriums auch deutsche Pässe. Bei den meisten Freigelassenen handelte es sich um Frauen, Kinder, Jugendliche und ältere Menschen. Fünf der Entführten wurden vor Beginn des Waffenstillstands freigelassen, 25 wurden außerhalb der Vereinbarung freigelassen. Im Rahmen des Abkommens ließ Israel 240 palästinensische Gefangene frei.
Wie viele Geiseln hat die Hamas noch?
Hamas und Israel einigten sich auf eine von Katar und anderen vermittelte Geiselnahmevereinbarung, und nach der Woche der stillen Waffen ging es weiter wie zuvor – Krieg. Für viele Menschen, die unter der Kontrolle terroristischer Gruppen stehen, hat sich nichts geändert – sie sind weiterhin im Gazastreifen inhaftiert. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte, unter ihnen seien immer noch weibliche Geiseln, möglicherweise 15 Frauen und Mädchen.
Bei einem brutalen Angriff auf Israel haben Terroristen Anfang Oktober insgesamt rund 240 Menschen entführt. Eine genaue Zahl gibt es nicht, auch weil es nach Angaben der US-Regierung wahrscheinlich ist, dass sich nicht alle Geiseln in den Händen der Hamas befinden, sondern möglicherweise von anderen Organisationen entführt wurden. Darüber hinaus geht die israelische Regierung davon aus, dass noch etwa 145 Menschen, überwiegend Männer, im Gazastreifen inhaftiert sind. Auch der Vermittler Katar kann hierzu in naher Zukunft keine konkreten Angaben machen.
Für die Inhaftierten und ihre Familien und Freunde bestehen weiterhin Angst und Schmerz. Verschiedenen Medienberichten zufolge wurden die freigelassenen Geiseln nicht körperlich misshandelt, wie von ihren Angehörigen berichtet. Es gab aber auch Tage ohne Essen. Manchmal müssen Entführte eineinhalb Stunden warten, bevor sie die Toilette benutzen dürfen. Auch Kinder wurden mit Waffen bedroht.
Die internationale Gemeinschaft setzt ihre Bemühungen fort, weitere Geiseln zu befreien und einen neuen Waffenstillstand zu erreichen.
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Quelle: www.stern.de