„Eine Reform der Schuldenbremse wird in dieser Legislaturperiode nicht stattfinden“
Anders als einige Bundeskanzler hat sich der CDU-Haushaltspolitiker Helge Braun geweigert, eine Schuldenbremsenreform vor der nächsten Bundestagswahl einzuführen. Auch einer weiteren Aussetzung der Schuldenbremse steht er sehr skeptisch gegenüber.
Der Vorsitzende des Haushaltsausschusses, Helge Braun, lehnte eine Reform der verfassungsmäßigen Schuldenbremse vor der nächsten Bundestagswahl ab. „Was die Bundesschuldenbremse angeht, möchte ich mich in dieser Legislaturperiode nicht zweimal damit auseinandersetzen“, sagte der CDU-Politiker in der Sendung „Early Start“ des Landesfernsehens.
Einzelne EU-Ministerpräsidenten haben bereits zuvor Reformen der Schuldenbremse gefordert. Braun geht davon aus, dass in dieser Legislaturperiode das Grundgesetz hinsichtlich des Bundeswehr-Sondervermögens geändert wurde, um Ausnahmen von den Schuldenregeln zu ermöglichen. Er glaubt, „man kann nicht zu viele davon hintereinander machen.“ Man kann die Schuldenbremse nicht nach jeder Krise aufheben. „Dann werden sie irgendwann indirekt abgeschafft.“
Der frühere Chef des Ministerpräsidentenamtes schlug der Bundesregierung vor, im Koalitionsvertrag Vorhaben zu streichen. Einsparpotenzial sah er vor allem bei den Sozialausgaben. Braun machte allerdings keine Angaben darüber, wo Ampeln Geld sparen sollen: Das ist nun die Aufgabe des Bundes. „Eine Ampel verspricht etwas, dann sollte man den Leuten gegenüber ehrlich sein, wo sie zu viel verspricht.“
Eine weitere Aussetzung der Schuldenbremse lehnte Braun ab. Notfälle seien ab mindestens 2024 nicht mehr gerechtfertigt, sagte der CDU-Politiker. Die Frage ist nun, wie die Grünen mit ihrer teuren Klimapolitik und die SPD mit ihren hohen Sozialausgaben weitermachen können. Die Liberaldemokratische Partei hat ihr Versprechen gehalten, „eine Schuldenbremse einzuführen“. Trotz dieser Verpflichtungen hatten die Ampeln Schwierigkeiten, sich auf ein Budget zu einigen. „Es wird auf jeden Fall schwierig“, sagte Braun.
Braun glaubt, dass Bundesfinanzminister Christian Lindner die Aussetzung der Schuldenbremse auch für den diesjährigen Haushalt aufgrund der Energiekrise rechtfertigen wird. „Wenn er das tut, wird er natürlich nur diejenigen Maßnahmen rechtfertigen können, die wirklich einen unmittelbaren Zusammenhang mit der Energiekrise haben – Maßnahmen wie Strompreisobergrenzen.“ Das sei ein problematischer Weg, wie Lindner zu Beginn des Jahres sagte dass der Notfall vorbei ist. Der Haushaltsausschuss stimmt dem Haushalt nicht „blind“ zu, sondern prüft ihn sorgfältig.
Quelle: www.ntv.de