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Eine intelligentere Siri, ein Emoji-Ersteller und ChatGPT: Apple stellt seinen großen KI-Vorstoß vor - ist er ausreichend?

Apples wichtigster Tag - so hat Software-Chef Craig Federighi das Entwicklertreffen WWDC eingeleitet. Es stand viel auf dem Spiel, da Apple in letzter Zeit im Bereich der KI ins Hintertreffen geraten zu sein schien. Jetzt war es für das Unternehmen an der Zeit, dies wiedergutzumachen.

Tim Cook, CEO von Apple, spricht während der Ankündigung neuer Produkte auf der Entwicklerkonferenz...
Tim Cook, CEO von Apple, spricht während der Ankündigung neuer Produkte auf der Entwicklerkonferenz WWDC auf dem Apple Campus.

Die jährliche Entwicklerkonferenz von Apple, WWDC, findet 2024 statt. - Eine intelligentere Siri, ein Emoji-Ersteller und ChatGPT: Apple stellt seinen großen KI-Vorstoß vor - ist er ausreichend?

Während des Beginns von Apples WWDC-Veranstaltung schien es so, als ob die Firma die Erwartungen nicht erfüllen könnte. Obwohl KI der Hauptfokus des Abends war, beschrieb Apple die neuen KI-Funktionen nicht als solche für die erste Stunde, sondern betonte stattdessen, wie intelligente die neuen Funktionen seien.

Diese Entscheidung dürfte darauf abzielen, Aufmerksamkeit zu wecken. Nach der Präsentation zahlreicher neuer Funktionen trat ein Teil hervor, der sich ausschließlich auf KI konzentrierte - unter dem Namen Apple Intelligence. Diese Maßnahme ist dazu gedacht, Apple von seinen Konkurrenten abzuheben. Apple setzt hauptsächlich auf eine persönliche Ansatzweise für seine KI-Offensive und wahrt dabei die Datenschutzvorschriften.

Apple Intelligence nutzt die große Menge an Daten, die iPhones und Macs von Nutzern sammeln, und verarbeitet diese, um komplexe Befehle auszuführen. Apple betont die Datensicherheit, hauptsächlich durch die Ausführung von Aufgaben auf dem Gerät. Allerdings nutzt Apple auch für komplexe Berechnungen Cloud-Computer. Auch hier sichert sich die Firma die Daten sicher, indem sie nur die notwendigen Daten hochlädt, sie dort verarbeitet und anschließend löscht.

Die neuen KI-Funktionen finden sich in allen Betriebssystemen von Apple. iOS 18, iPadOS und MacOS Sequoia sind mit KI-Fähigkeiten versehen, die sich von unterhaltsamen Aufgaben bis hin zu größerer Komfort bis hin zu ganz neuen Möglichkeiten erstrecken. Beispiele sind die Zusammenfassung von Benachrichtigungen, bessere automatisierte Antworten, ein intelligenterer Foto-App, die Erzeugung von Bildern und Emojis und mehr.

Eines der wichtigsten Änderungen ist die überarbeitete Siri. Der Stimmassistent, der 2011 eingeführt wurde, hatte in den letzten Zeiten gelitten, aber Apple verspricht nun einen starken Comeback. Mithilfe seiner KI-Basis soll Siri intelligentester als je zuvor sein. Dank des Zugangs zu Nutzerdaten und verbesserten Spracherkennungsfähigkeiten versteht Siri Befehle besser und beantwortet komplexere Fragen. Zudem kann Siri nun Apps und Funktionen tiefer zugreifen und eine weite Palette an Befehlen ausführen. Zum Beispiel kann Siri jetzt nach und kürzen die schönsten Fotos eigener Hunde suchen und diese als Anhang an eine E-Mail senden.

Apples Vorsicht bei KI könnte auf die große Datenappetit seiner Rivalen zurückzuführen sein. Um eine persönliche KI-Erfahrung zu erreichen, benötigen große Mengen an persönlichen Daten. Das widerspricht Apples Versprechen, Daten zu schützen. Apple Intelligence verspricht, Daten besser zu schützen und diese Unabhängigkeit auch zu überprüfen, was viele Bedenken beruhigen könnte.

Ältere iPhone-Besitzer könnten jedoch unzufrieden sein, weil die Unterstützung für die KI-Funktion fehlt. Da die notwendige Rechenleistung einen mächtigen Prozessor erfordert, unterstützt Apple Intelligence nur den iPhone 15 Pro und alle iPads und Macs mit Apples M-Chips.

Apple arbeitet auch mit anderen Unternehmen zusammen, insbesondere integriert es ChatGPT in ihr System. Der beliebte Chatbot kann nun von Siri gesteuert werden und, wenn nötig, antworten Apples Stimmassistent mit Informationen aus ChatGPT. Um die Daten sicher zu halten, fragt Siri stets nach Zustimmung.

ChatGPT ist auch in anderen Apple-Apps integriert, wie z. B. Pages. Kein Konto ist notwendig für dieses, aber Premium-Abonnenten können ihre Konten verknüpfen, um zusätzliche Funktionen zu nutzen. Leider sind die Innovationen zunächst nicht für alle verfügbar: Viele der Sprachfunktionen funktionieren lediglich für Englischsprecher, während andere Sprachen im Laufe des Jahres hinzukommen werden.

Der Erfolg von Apples KI-Einfall bleibt abzuwarten. Im Gegensatz zu seinen Hauptkonkurrenten betrachtet Apple seine KI hauptsächlich als Mittel, um die eigenen Produkte, wie z. B. den iPhone oder die Mac-Computer, zu verbessern, anstatt sie als eigenständige Produkte anzusehen. Wenn Nutzer diese Geräte als weniger intelligente empfinden, könnte dies die Verkäufe beeinflussen.

Aber Apple muss auch die Herausforderung zwischen KI und Datenschutz lösen. So war Siri in der Vergangenheit mangelhaft, da sie aufgrund von begrenzten Wissens über die Nutzer gegenüber Google Assistant zurückblieb. Wenn Apple diesen Konflikt zwischen Datenschutz und KI löst, könnte das schnell ändern.

Weiterhin nimmt Apple eine andere Herangehensweise bei KI ein als seine Konkurrenten. Während Microsoft, Google und auch OpenAI ihre KI-Projekte als eigenständige Entitäten betrachten, ist Apples KI hauptsächlich dazu gedacht, die Leistung seiner Produkte wie den iPhone oder die Mac-Computer zu steigern und Umsatz durch Hardwareverkäufe zu erwirtschaften. Wenn Nutzer diese Geräte als weniger intelligente empfinden, könnte dies die Verkäufe beeinflussen.

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