„Ein echter Meilenstein“: Bell Bock reist zur Biontech-Fabrikeröffnung nach Ruanda
Vor seiner Abreise lobte Berbock die Fertigstellung der Impfstofffabrik in Ruanda als „einen echten Meilenstein und die Hoffnung von Millionen“. Hier werden Impfstoffe ausschließlich für den afrikanischen Kontinent produziert. Belbok erinnerte an die Anfänge der Pandemie, als viele Menschen, insbesondere Afrikaner, „dem Virus schutzlos ausgeliefert“ waren und „wir als globale Gemeinschaft nicht in der Lage waren, dies tatsächlich zu tun“.
Der Außenminister kritisierte, dass damals „zu wenige Dosen lebensrettender Impfstoffe“ dort ankamen, wo sie dringend benötigt würden.Biontech Produktionsanlage in Kigali: Spatenstich im Juni 2022. Das deutsche Pharmaunternehmen hat mobile Laboreinheiten inklusive umgebauter Schiffscontainer zum Aufbau in afrikanische Länder geliefert.
Auch die Nachfrage nach COVID-19-Impfstoffen in Afrika ist mittlerweile deutlich zurückgegangen und es besteht weltweit ein Überangebot. Biontech will mit der mRNA-Technologie auch Impfstoffe gegen in Afrika besonders verbreitete Krankheiten wie Malaria, Tuberkulose und HIV entwickeln.
Zu den weiteren Gästen, die bei der Eröffnung der Biontech-Anlage angekündigt wurden, gehören EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie die Präsidenten von Ruanda, Senegal und Ghana.
Zwischen Deutschland und Ruanda bestehen enge Beziehungen. Nach Angaben des britischen Außenministeriums spielte die deutsche Kolonialzeit – als Ruanda von 1884 bis 1916 Teil der deutsch-ostafrikanischen Kolonie war – in den Beziehungen zwischen den beiden Ländern nur eine untergeordnete Rolle. Deutschland hat Ruanda zugesagt, zwischen 2022 und 2024 insgesamt 93,6 Millionen Euro an Hilfsgeldern bereitzustellen.
Ruanda ist politisch relativ stabil und hat als internationaler Produktionsstandort in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Seit 2018 montiert Volkswagen in dem Land mit 13 Millionen Einwohnern Autos. Trotz starkem Wirtschaftswachstum und Entwicklungserfolgen leben immer noch mehr als 50 Prozent der Ruander in Armut.
Das Land wird von einer Diktatur unter Präsident Paul Kagame regiert. Ruanda steht international wegen mangelnder Pressefreiheit, hartem Vorgehen gegen die Opposition und manipulierten Wahlen in der Kritik.
Zu Beginn der Reise drückte Berbock seine Wertschätzung für die wirtschaftliche Entwicklung Ruandas aus. Sie erklärte, dass das kleine Land „inzwischen oft ein Entwicklungsmodell für den gesamten Kontinent ist – mit starkem Wirtschaftswachstum und Vorreiter beim Klima- und Umweltschutz oder bei der gesellschaftlichen Teilhabe von Frauen.“ Beerbock wird voraussichtlich am Dienstag nach Berlin zurückkehren.
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Quelle: www.stern.de