- Dutzende Anträge auf Geschlechtsumwandlung seit dem 1. August
Innerhalb weniger Tage haben sich in Thüringen Dutzende Menschen für die vereinfachte Änderung ihres Geschlechtseintrags und Vornamens registriert. Die Standesämter in Erfurt und Jena verzeichneten jeweils 28 Registrierungen bis zum Ende der Woche, in Weimar waren es 16. In Thüringens drittgrößter Stadt, Gera, gab es sechs Registrierungen, fünf in Eisenach und drei in Suhl. Einige Zahlen entsprachen nicht den städtischen Erwartungen, andere hatten keine.
Seit dem 1. August können sich transgender, intersexuelle und nichtbinäre Personen beim Standesamt registrieren, um ihren Geschlechtseintrag und Vornamen gemäß dem neuen Selbstbestimmungsgesetz zu ändern. Sie müssen drei Monate warten, bevor sie ihre Erklärung abgeben, was dann ausreicht. Bisher waren ein Gerichtsentscheid und zwei Gutachten erforderlich.
Viele Registrierungen am ersten Tag
Diejenigen, die sich am 1. August registriert haben, können die Änderung bereits ab dem 1. November vornehmen. Dies führte auch zu einer relativ hohen Anzahl von Personen, die sich bei den Standesämtern in Thüringen zum frühestmöglichen Zeitpunkt registrierten.
So gab es beispielsweise etwa 11 Registrierungen in Erfurt am ersten Tag. In den Vorjahren wurden jährlich etwa zehn Geschlecht- und Namensänderungen verzeichnet. Weimar hatte ebenfalls 11 Registrierungen am 1. August, im Vergleich zu insgesamt drei Änderungen im gesamten Jahr 2023. Jena verzeichnete 13 Registrierungen am ersten Tag. In den meisten Städten kostet die Registrierung 20 Euro und die abschließende Erklärung weitere 25 Euro.
Durch das neue Selbstbestimmungsgesetz hat die Sozialpolitik den Geschlechtseintragungsprozess in Thüringen deutlich beeinflusst und zu einer Zunahme der Registrierungen geführt. Der Anstieg der Registrierungen am 1. August lässt sich auf den vereinfachten Ablauf und die Aufhebung der bisherigen Anforderungen zurückführen.