zum Inhalt

Diese Transporter wollen bessere Autos sein

Platz und Privatsphäre statt Pferdestärken

Trend oder Momentaufnahme? Einige Hersteller wie BYD bringen Transporter wie den Tengiz D9 auf den....aussiedlerbote.de
Trend oder Momentaufnahme? Einige Hersteller wie BYD bringen Transporter wie den Tengiz D9 auf den Markt..aussiedlerbote.de

Diese Transporter wollen bessere Autos sein

Wenn Sie im Stau stehen, hilft Ihnen ein V12-Motor nicht weiter: Wenn Sie echten Luxus suchen, werden Sie eher nach Platz als nach Pferdestärken suchen und wahrscheinlich häufiger in einem Van unterwegs sein. Dieser Trend ist in Asien bereits allgegenwärtig und breitet sich nun auch bei uns aus.

An einem Freitagabend in Schanghai, Seoul oder Tokio bietet sich überall das gleiche Bild: schwarze Vans sausen durch die Stadt, und die Nachtschwärmer verteilen sich in Restaurants, Clubs, Konzertsälen oder Kinos. Während die Elite hier noch Autos mit Chauffeur wie die S-Klasse besitzt, bevorzugen die Asiaten seit langem gut ausgestattete Vans.

Denn im ständigen Stau der Großstädte spielt Leistung keine Rolle mehr. Stattdessen geht es um Platz und Privatsphäre sowie darum, die im Stau verlorene Zeit so gewinnbringend oder zumindest unterhaltsam wie möglich zu nutzen. Asiatische Luxus-Vans sind den traditionellen Luxus-Limousinen hoffnungslos überlegen, sagt der Automobilökonom Ferdinand Dudenhoeffer.

Komfort und Platzangebot wie in der Business Class.

"Sessel wie in der Business-Class von Langstreckenfluggesellschaften mit Bildschirmen, die größer sind als manches Wohnzimmer, kann weder ein Mercedes noch ein BMW, Rolls-Royce oder Bentley mithalten", sagt Dudenhoeffer, "und die Beinfreiheit ist großzügig und bequem, denn das aufrechte Einsteigen bleibt ebenso gut wie lautlos. " Solange der Van genug Glanz und Chrom hat, um sich von den Nutzfahrzeugen abzuheben, mangelt es nicht an Prestige.

Elektrische Luxuslimousine: Tengshi D9 auf dem BYD-Stand auf der IAA enthüllt.

Während dies bisher vor allem ein asiatisches Phänomen war, schwappt der Trend langsam nach Europa über: So hatte der chinesische Hersteller BYD sicher keine Hintergedanken, als er vor einigen Monaten den Tengsten D9 auf die IAA in München brachte.

Dort durften die Messegäste die beiden "Captain's Chairs" ausprobieren, die fast die gesamte Rückwand des 5,25 Meter langen MPV einnehmen. Wenn man sich im Stau zurücklehnt, schläft man bei angenehmer Temperatur und sanfter Massage ein. Oder Sie genießen den Blick auf den riesigen Monitor, der in die Fahrerkabine integriert ist.

Der erste Lkw in der Geschichte von Volvo.

Der Volvo EM90 MPV wurde am 24. November auf der Guangzhou International Automobile Exhibition vorgestellt.

Den gleichen Ansatz verfolgt Volvo nun mit dem EM90 - allerdings nach eigenen Angaben zunächst nur in China. Der erste Transporter in der Geschichte des Unternehmens war nach Angaben von Volvo über fünf Meter lang und wurde von innen nach außen entwickelt, insbesondere für die Fondpassagiere. Während der Tengsten D9 auch als Plug-in-Hybrid erhältlich ist, ist der Volvo rein elektrisch.

Beide Hersteller erwägen nach eigenen Angaben den Export nach Europa. Während diese Modelle noch in der Planungsphase sind, hat Lexus bereits seinen Teil dazu beigetragen: "Wir bringen die erste Klasse aus dem Flugzeug auf die europäischen Straßen", sagt Lexus-Sprecher Etienne Plas und weist auf den neuen LM hin.

Luxus ist üppig - und dementsprechend preisgünstig.

Schon als Sechssitzer kostet der Lexus LM mindestens 122.700 Euro, als Viersitzer mit nur zwei Sesseln im Fond ist er mit 147.100 Euro das teuerste Modell der Japaner. Angetrieben von einem 184 kW/250 PS starken Hybridmotor bietet der Raumkreuzer Geräumigkeit und Wohlfühlambiente, unter anderem mit einem Bildschirm mit 48-Zoll-Diagonale, einem gekühlten Barfach, einer Massagefunktion und einem persönlichen elektronischen Klima-Concierge.

Lexus-Vertreter wollten die hauseigenen Limousinen wie den LS nicht herunterspielen. "Aber gerade für Geschäftsreisende haben wir mehr Möglichkeiten denn je", sagte Plath. Neben Firmenkunden sieht er auch Fahr- und Shuttle-Dienste als Zielgruppen. Auch Dudenhöffer glaubt, dass es funktionieren könnte: "Das bedeutet, dass Vans, die wir immer als Familienautos gesehen haben und die längst durch SUVs ersetzt wurden, vielleicht ein Comeback erleben könnten."

Was ist mit Mercedes, BMW und Co? ##

Die deutschen Hersteller waren bisher nicht in der Lage, die Offensive zu kontern: Audi und BMW besitzen nicht einmal einen Van.

Die Mercedes V-Klasse ist ein anspruchsvolles Nutzfahrzeug mit einem luxuriösen Äußeren, viel Chrom und einem Innenraum mit Leder, Zierleisten und hochwertiger Ausstattung. Aber sie kann die Herkunft des Kleinlasters nur verbergen, aber nicht ganz. Trotz aller Chromverzierungen sieht er immer noch ein bisschen wie ein Transporter aus. Mit dem Volkswagen T7 Bulli-Transporter und dem Nachbau des Elektrobusses ID.Buzz hat man solchen Luxus bisher nicht gefunden.

Die deutschen Hersteller haben inzwischen erkannt, dass Vans nie luxuriös genug sind. Die Schwaben haben gerade ihre V-Klasse und deren elektrischen Cousin, den EQV, überarbeitet. Außerdem bereiten sie bereits einen Nachfolger auf Basis einer neuen Elektroarchitektur vor, der nach Angaben aus Unternehmenskreisen noch eleganter sein soll. Doch das ist vielen Verkehrsbetrieben offenbar nicht genug und geht schon viel zu lange so: Überall in Asien sieht man eine Maybach V-Klasse mit Nadelstreifen-Kühlergrill und Pullmann-Ausstattung - aber Mercedes sagt, damit habe es nichts zu tun.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.ntv.de

Kommentare

Aktuelles