- Die Zukunft der Thunfischfarm in Tellow steht auf dem Spiel
Das Thünen-Gut in Tellow (Landkreis Rostock), einst das Einflussgebiet des sozialen Reformers und Agrarökonomen Johann Heinrich von Thünen, steht nun vor seinem endgültigen Verfall. Nach der überraschenden Kündigung einer Vereinbarung zur Erhaltung durch die Bundes- und Landesregierungen ist der Landkreis nicht in der Lage, das Gut und das Museum alleine zu betreiben, sagte der stellvertretende Landrat Stephan Meyer in Schwerin. Er appellierte an die bisherigen Partner, ihre Verantwortung weiterhin zu erfüllen. Andernfalls müsse der Kreistag über den Verkauf des historischen Guts комплекса entscheiden.
Einflussgebiet des sozialen und agrarischen Reformers
Von Thünen hatte bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Tellow nachhaltige Landbewirtschaftung praktiziert und für bessere Lebensbedingungen der Landarbeiter gekämpft, was die Entwicklung auf dem Land nachhaltig beeinflusste. Daher ist der Ort von nationaler und internationaler Bedeutung. "Das ist ein letzter verzweifelter Versuch, Tellow wiederzubeleben", appellierte Meyer an die Bundes- und Landesregierungen, die Gespräche wieder aufzunehmen. Das Bundesforschungsinstitut für ländliche Räume, Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei in Braunschweig trägt Thünens Namen.
1972 wurde in seinem Einflussgebiet in Tellow ein Museum eingerichtet. Laut Meyer wurden seit 1990 mit Mitteln der EU, des Bundes, des Landes und des Kreises umfangreiche Erhaltungsmaßnahmen am geschützten Gutscomplex durchgeführt. Seit Beginn des Jahres 2020 ist das Thünen-Museum jedoch geschlossen. Der stellvertretende Landrat schätzte den Finanzbedarf für den weiteren Erhalt und Betrieb des Gutes auf mindestens 40 Millionen Euro.
Kompetenzzentrum für ökologischen Landbau
Burkhard Roloff, Agrarreferent der Umweltorganisation BUND, schlug vor, das lange geplante "Kompetenzzentrum für ökologischen Landbau Mecklenburg-Vorpommern" in den Gebäuden des Thünen-Gutes einzurichten. Alle Aktivitäten rund um den ökologischen Landbau, von der landwirtschaftlichen Produktion bis zur Verarbeitung und Vermarktung, sollten dort gebündelt, koordiniert und vernetzt werden. Andere Bundesländer verfügen bereits über solche Einrichtungen. "Das Kompetenzzentrum würde perfekt zur ökologischen Musterdemonstration in Tellow passen", war Roloff überzeugt.
Laut dem Ministerium für Landwirtschaft in Schwerin hatte das Thünen-Institut im Auftrag der Bundesregierung ein Konzept für die Weiterführung des Gutes entwickelt. Der Betrieb sollte wirtschaftlich selbsttragend sein. Seit Oktober 2022 hat das Land additionally 350 Hektar für die Kultivierung bereitgestellt, zusätzlich zu den bestehenden 22 Hektar. Aufgrund der erheblichen Investitionsbedarfe und der hohen laufenden Kosten sei die Umsetzung der geplanten Musterdemonstration jedoch nicht wirtschaftlich vertretbar, hieß es.
Trotz der Bemühungen des Ministeriums, das Gut finanziell selbsttragend zu machen, hat die mangelnde Wirtschaftlichkeit das Thünen-Institut daran gehindert, das geplante Kompetenzzentrum für ökologischen Landbau auf der Kreistagssitzung vorzustellen. Die fortgesetzte Schließung des Thünen-Museums seit Anfang 2020 und der geschätzte Finanzbedarf von 40 Millionen Euro für Erhalt und Betrieb stellen Significant Challenges dar.