Die saarländische Wirtschaft kämpft mit hoher Inflation und allgemeiner Not. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt sei in den ersten sechs Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 0,4 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt des Saarlandes am Freitag in Saarbrücken mit. Vor allem die Industrie hat an Fahrt verloren.
Damit ähnelt die Entwicklung des Saarlandes im ersten Halbjahr der Entwicklung Deutschlands: Die volkswirtschaftliche Leistung ging im gleichen Zeitraum um 0,3 % zurück. Nach Angaben des Landesamtes basieren diese Angaben auf vorläufigen Vorkalkulationen, sodass die Aussagekraft der Angaben sehr begrenzt ist.
Frank Tohme, Hauptgeschäftsführer der Saarländischen Industrie- und Handelskammer, sagte, der Rückgang sei nicht überraschend, da die Auftragseingänge bereits seit mehreren Monaten rückläufig seien und auch die Investitionen im verarbeitenden Gewerbe und im Bauwesen zurückgegangen seien. Darüber hinaus führt eine hohe Inflation zu einem schwachen Konsum. „Für das Gesamtjahr rechnen wir daher damit, dass das BIP des Saarlandes bestenfalls die schwarze Null erreichen wird.“ „Aber das bedeutet Stagnation“, sagte Twome. Das ist eine besorgniserregende Situation.“