- Die WHO erklärt wegen Mpox weltweit einen Notstand
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ihren höchsten Alarmzustand aufgrund einer neuen Variante des Mpox-Virus in Afrika aktiviert und eine "Internationale Gesundheitsnotlage" (PHEIC) ausgerufen. Die WHO sieht das Risiko, dass sich das Mpox wieder international ausbreiten könnte und für mehrere Länder eine Gesundheitsgefahr darstellen könnte. Die WHO folgte der Empfehlung unabhängiger Mpox-Experten, die auf Einladung der WHO in einem sogenannten Notkomitee zusammengekommen waren, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf sagte. Die Erklärung des Notstands hat keine konkreten Folgen, sondern soll die Behörden weltweit auf mögliche Ausbrüche vorbereiten.
Neue Mpox-Variante entdeckt
Die Sorge der WHO gilt auch einer neuen Virus-Variante, die Ende 2023 im Osten der Demokratischen Republik Kongo entdeckt wurde. Es handelt sich um eine Unterlinie der Mpox-Klade I (romanische Eins), die als Ib bezeichnet wird. Sie könnte ansteckender sein als frühere Varianten und schwerere Krankheitsverläufe verursachen. Detailierte Studien dazu stehen noch aus. Mpox der Klade I wurden in den letzten Wochen erstmals in Uganda, Ruanda, Burundi und Kenia entdeckt.
Die europäische Gesundheitsbehörde ECDC hat das Risiko einer Ausbreitung der neuen Variante in Europa Ende Juli als "sehr gering" eingestuft. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gibt es bisher keine bekannten Fälle der Klade I in Deutschland.
Mpox wurde zuvor als Monkeypox bezeichnet, weil es erstmals bei Affen entdeckt wurde. Die WHO hat den neuen Namen eingeführt, um Diskriminierungen zu vermeiden, indem sie Krankheiten nicht nach Tieren oder Ländern benennt, in denen sie entdeckt werden.
Impfstoff gegen klassisches Pocken schützt
Das Virus ist mit dem klassischen Pockenvirus (Variola-Virus) verwandt und verursacht Hautausschlag und Fieber und kann insbesondere bei Kindern tödlich sein. Der Impfstoff gegen das Pockenvirus schützt auch vor einer Infektion mit dem Mpox-Virus.
Die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC hat bereits mehr als 14.000 Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle in der Demokratischen Republik Kongo und Nachbarländern in diesem Jahr gemeldet. Nur ein kleiner Teil davon wurde labortechnisch bestätigt. Sie hat jedoch bereits einen Notstand für Afrika ausgerufen, um mehr Ressourcen zu mobilisieren, um den Ausbruch in den Ländern einzudämmen. Die WHO meldet weniger als 1.000 labortechnisch bestätigte Fälle aus der ganzen Welt pro Monat. Sie geht davon aus, dass nicht alle Fälle aufgrund mangelnder Testkapazitäten entdeckt werden.
Die WHO hat im Juli 2022 aufgrund des Mpox einen Notstand ausgerufen, als es Fälle in mehr als 60 Ländern, darunter Deutschland, gab. Die Infektionen waren auf die Klade II zurückzuführen, die weniger schwere Krankheitsverläufe verursacht. Der Notstand wurde im Mai 2023 aufgehoben, da die Ausbrüche in den meisten Ländern unter Kontrolle gebracht wurden, auch mit Impfungen. Es gibt jedoch immer noch Probleme bei der Versorgung mit Impfstoffen in Afrika und anderen Ländern im globalen Süden.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) appelliert an internationale Behörden, sich auf mögliche Ausbrüche der neuen Mpox-Virus-Variante vorzubereiten, da sie ein Potenzial für eine globale Ausbreitung und eine höhere Ansteckungsfähigkeit als frühere Varianten hat. Nach der Entdeckung der neuen Virusvariante in der Demokratischen Republik Kongo hat die afrikanische Gesundheitsbehörde CDC einen Notstand ausgerufen, um Ressourcen für die Eindämmung des Ausbruchs in der Region zu mobilisieren.