Klimaerwärmung - Die Waldverhältnisse im Saarland verschlechtern sich weiter
Wasser- und Wärmeknappheit haben auch in diesem Jahr die Wälder des Saarlandes beeinträchtigt. Die Saarbrücker Umweltministerin Petra Berg (SPD) sagte am Freitag, dass sich der Zustand der Baumkronen, ein Indikator für die Vitalität der Bäume, bei allen Baumarten deutlich verschlechtert habe. Der Anteil der Bäume, die in diesem Jahr stark beschädigt wurden, beträgt 51 %. Im State of the Forest-Bericht 2022 waren es 37 %.
Obwohl es ab Mitte Juli mehr Niederschläge gibt, fehlt den Bäumen während der Hauptwachstumszeit ab Mai das Wasser. Das Ministerium sagte, dass sich der Mangel an Niederschlägen wie in den Vorjahren negativ auf die Lebensfähigkeit der Bäume ausgewirkt habe. Der Anteil abgestorbener und stark geschädigter Bäume nimmt weiter zu.
„Besorgniserregend ist, dass junge Buchen und Buchenverjüngungsbäume seit 2022 Anzeichen dürrebedingter Sterblichkeit zeigen“, heißt es in dem Bericht. Auch alte Buchen und andere Laubbäume wie Eiche, Platane und Birke weisen Anzeichen dürrebedingter Sterblichkeit auf. Es sei ein starker Rückgang zu verzeichnen, wobei die Situation für die Fichte „katastrophal“ sei. Insgesamt war der Anteil toter Bäume im Probenraster für alle Arten mit rund 6,7 % so hoch wie nie zuvor.
Umso wichtiger ist es, die bestehende Artenvielfalt zu sichern und weiter auszubauen. Um den künftigen Bedarf an Holz als Rohstoff decken zu können, sind auch „klimaresiliente Mischwälder“ erforderlich. „Wälder sind die Heimat der Menschheit und es ist wichtig, sie für zukünftige Generationen zu schützen“, sagte Berg. Das Saarland sieht seine Aufforstungsstrategie „auf dem richtigen Weg“.
Das Saarland, eines der Bundesländer mit der größten Laubwalddichte, ist seit drei Jahrzehnten Vorreiter in der naturnahen Bewirtschaftung der Staatswälder. Zehn Prozent der Fläche sind nicht mehr bepflanzt, der Gesamtanteil an Laubholz liegt bei über 75 Prozent. Mit einem Flächenanteil von 23 % ist die Buche die wichtigste Baumart im Saarland, gefolgt von der Eiche (21 %).
Im Waldzustandsbericht wurden zwischen dem 17. Juli und dem 7. August rund 2.400 Probebäume an 100 Erfassungsstellen untersucht. Nach vorläufigen Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war das Saarland im Sommer 2023 mit einer Durchschnittstemperatur von 19,4 Grad das zweitwärmste Bundesland. Im Juli und August gibt es mehr Regen. Nach Angaben des DWD werden seit 27 Jahren landesweit heiße Sommer gemessen.
Waldzustandsbericht Deutschland Wetter 2023
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Quelle: www.stern.de