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Die sozialdemokratische Fraktion wurde vom ehemaligen Vorsitzenden Midiatli neu gegründet

„Zurück in die Zukunft“ sagte die SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag. Nach anderthalb Jahren im Amt von Los Mueller ist Serpil Midyatli nun zurück als Anführerin der Fraktion. Doch wie viel Unterstützung bekommt sie für eine Wiederwahl?

Serpier Mediatli (Sozialdemokratische Partei) spricht auf einer Pressekonferenz. Foto.aussiedlerbote.de
Serpier Mediatli (Sozialdemokratische Partei) spricht auf einer Pressekonferenz. Foto.aussiedlerbote.de

Parteispitze - Die sozialdemokratische Fraktion wurde vom ehemaligen Vorsitzenden Midiatli neu gegründet

Die SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag wählte Serpil Midyatli zu ihrer Vorsitzenden. Am Dienstag erhielt sie 11 Stimmen von 12 Abgeordneten, es gab keinen Gegenkandidaten. Es gab eine Enthaltung. Neuwahlen sind notwendig, weil Thomas Los-Mueller letzte Woche nach anderthalb Jahren im Amt seinen Rücktritt bekannt gab. Midiatli dankte ihren Kollegen und Vorgängern für ihre Arbeit. Sie sagte, ihre Amtszeit würde ein Jahr betragen, aber während der gesamten Legislaturperiode im Amt bleiben.

Der 48-Jährige, der am Wochenende auf einem Parteitag als Bundesvorsitzender der SPD wiedergewählt wurde, leitet die Fraktion bis zur Landtagswahl 2022. Allerdings musste Midiatli nach dem desaströsen Abschneiden der Partei der Spitzenkandidatin Löwse-Müller den Vortritt lassen, die gegen Bundeskanzler Daniel Günther (CDU) keine Chance hatte.

Das schlechteste Ergebnis erzielte die SPD mit 16 %, sie gewann keinen Wahlkreis. Sie ist lediglich die drittgrößte Fraktion in der zwölfköpfigen Landesversammlung. Auch der 50-jährige ehemalige Bankier, Staatssekretär und Staatskanzler Losse-Müller will im April sein Landtagsmandat aufgeben, um die Rolle des Geschäftsführers der Stiftung Klimaneutral zu übernehmen.

Midyatli sagte, dass wir nach den Landtagswahlen 2022 in der Krise die bewusste Entscheidung getroffen hätten, dass „wir keine harte Oppositionsarbeit leisten werden“, sondern dass sich das gesamte Land in der Krise konsequent vereinen müsse. Wir werden uns auch in Zukunft auf das konzentrieren, was gut für das Land ist.

„Wie Sie sich vorstellen können, werde ich es ein bisschen anders machen, vielleicht an einer Stelle etwas gezielter“, sagte die 48-Jährige über ihre zukünftigen Oppositionslinien, die sie auf den Tisch bringen will. Überraschung.

Viele Themen sind derzeit brandaktuell. „Wir haben gesehen, dass die Situation des schwarz-grünen Bündnisses viel schlimmer ist als die aktuelle Situation des jamaikanischen Bündnisses in Schleswig-Holstein“, sagte der neue Oppositionsführer. Nicht nur wegen der Krise läuft vieles falsch. „Das Brot-und-Butter-Geschäft funktioniert in Schleswig-Holstein nicht.“ Als besonders wichtige Themen sieht sie Kinderbetreuung und Bildungspolitik an.

In den Monaten vor seinem Rücktritt widmete Loosmüller einen Großteil seiner Zeit der Auseinandersetzung mit Themen, die ihm am Herzen lagen, nämlich dem Ziel, Schleswig-Holstein zum ersten klimaneutralen Bundesland zu machen. Allerdings scheiterte in der jüngsten Landtagssitzung ein Vorschlag der SPD-Fraktion, eine milliardenschwere Kreditfinanzierung aufzulegen. Die Lust, sich kurz nach dem großen Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Haushaltspolitik und Schuldenbremse mit dem neuen Sonderfonds auseinanderzusetzen, ist bei den Parlamentariern gering.

Tobias Koch, Vorsitzender der CDU-Bundestagsfraktion, betonte, dass Midiatli im Interesse der Wahl voraussichtlich mehr Rhetorik einsetzen werde. „Das wussten wir schon.“ Der Wahlerfolg der CDU bei der letzten Landtagswahl sei dadurch jedoch nicht gefährdet. Seine Partei verlässt sich auf ihre eigene Stärke und achtet kaum auf das, was die Opposition tut.

Der Vorsitzende der Grünen, Lese Petersdotter, gratulierte Midiatli zu seiner Wahl. „Sie hat dieses Amt nicht nur in der laufenden Legislaturperiode inne, sondern auch in einer stürmischen Zeit, die durch vergangene und gegenwärtige Krisen ausgelöst wurde.“ Midiatli ist eine erfahrene Kollegin, was ihr als Oppositionsführerin sicherlich weiterhelfen wird. Wichtige Rolle. „Ich freue mich darauf, in den kommenden Plenarsitzungen mit ihr zusammenzuarbeiten und mit ihr zu debattieren.“

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Quelle: www.stern.de

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