- Die Sicherheitsrichtlinien für öffentliche Feste in Bayern werden derzeit neu bewertet
Nach dem Messerangriff in Solingen steigen die Sorgen an verschiedenen Orten: Sind Großveranstaltungen noch sicher? In ganz Bayern finden Volksfeste und Herbstveranstaltungen statt, und in etwa drei Wochen beginnt das Oktoberfest in München.
Die Behörden sind in Alarmbereitschaft und überprüfen ihre Sicherheitsstrategien für Großveranstaltungen, wie in Passau, München oder Regensburg. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) in Bayern erwartet eine beträchtliche Arbeitsbelastung der Beamten, die bereits an ihren Grenzen arbeiten.
Strengere Kontrollen bei Volksfesten
In Regensburg sind Stadt und Sicherheitskräfte nach Angaben einer Sprecherin für das Herbstdult, das bis zum 8. September dauert, in Alarmbereitschaft. Es gibt Kontrollpunkte an den Eingängen, Polizei patrouilliert auf dem Festivalgelände, und Sicherheitskräfte überwachen die Zelte. Seit dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz hat Regensburg mit der abstrakten Bedrohung verschiedener Angriffsformen umgegangen und seine Strategien evaluiert und angepasst.
Die Passauer Dult öffnet ihre Pforten am 6. September für zehn Tage. Die Stadt nimmt Sicherheitsbedenken ernst, wie es hieß. Momentan wird geprüft, ob und inwieweit die Sicherheitsstrategie angepasst werden muss. Der Stadtsprecher erwähnte beispielsweise die Erhöhung der Anzahl an Sicherheitskräften, zusätzliche Taschenkontrollen oder Patrouillen.
München beschäftigt sich ebenfalls intensiv mit diesem Thema, da das Oktoberfest dort am 21. September beginnt und jedes Jahr Millionen Menschen aus aller Welt anzieht. Bürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat bereits strengere Kontrollen angekündigt.
In Abensberg wird dem Gillamoos-Fest, das am Donnerstag beginnt und am Montag mit einem Frühstücksereignis mit verschiedenen politischen Würdenträgern endet, besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Es gibt bereits einen umfangreichen Sicherheitsplan und eine starke Polizeipräsenz, wie die Polizei Kehlheim mitteilt. Die ständige Situationsbewertung ermöglicht die frühzeitige Erkennung gefährlicher Situationen.
Verbotene Messer auf dem Augsburger Plärrer
Messer sind bereits Teil des Sicherheitsplans auf dem Augsburger Plärrer verboten. Die Eingangskontrollen überprüfen sie – und tun dies bereits seit Jahren, wie die Stadt mitteilt. Außerdem gibt es an allen Eingängen Poller und Betonbarrieren, um Fahrzeugangriffe zu verhindern. "Die aktuellen engmaschigen Situationsbesprechungen sorgen dafür, dass notwendige Anpassungen auch kurzfristig vorgenommen werden können", sagte Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle.
Wichtigkeit verschiedener Angriffszenarien
"Es ist wichtig, dass solche Sicherheitspläne bereits verschiedene Angriffszenarien enthalten", sagte der Vorsitzende der DPolG in Bayern, Jürgen Köhnlein. Er lobte das Wiesn-Konzept als "sehr raffiniert". Im Gegensatz zu Solingen gibt es auf der Theresienwiese zahlreiche Video-Kameras, aber auch in den Zelten. Es gibt auch eine separate Wiesn-Polizeistation mit speziell ausgebildeten Einsatzkräften.
Viel Arbeit für die Polizei. "Die Sicherheitslage in Deutschland hat sich deutlich verschlechtert, und die Anzahl der schutz- und sicherheitsrelevanten Veranstaltungen hat deutlich zugenommen", sagte Köhnlein. Das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung hat auch abgenommen. "Unsere Kollegen sind bereits lange aus ihren Einsatzstiefeln und werden zunehmend Angriffen ausgesetzt."
Um Angriffe wie in Solingen besser bewältigen zu können, forderte Köhnlein eine detaillierte Situationsanalyse von Messerangriffen, um gezielte präventive Maßnahmen zu implementieren. "Die Politik muss das grundlegende Problem einer gescheiterten Migrations- und Integrationspolitik angehen und die Immigration begrenzen sowie zusätzliche Abschiebungen ermöglichen", erklärte der Gewerkschaftsvertreter. "Bürger dieses Landes sowie unsere Gesetzeshüter, die auch Bürger sind, verdienen Sicherheit."
Laut Köhnlein sind die Polizisten fast ständig in Einsatzsituationen. Er nannte Beispiele wie die Sicherheitskonferenz in München, die UEFA-Europameisterschaft, Hochrisikospiele von der Bundesliga bis zur Regionalliga, alle Frühlings-, Herbst-, Volks- und Weinfeste sowie große Konzerte, insbesondere in München. "Ohne private Sicherheitsfirmen könnten solche Veranstaltungen nicht mehr stattfinden", sagte er. "Wir verschleißen unsere Einsatzkräfte, was zu einem Anstieg der Krankheitsausfälle führt."
Im Licht der erhöhten Sicherheitsbedenken nach dem Messerangriff in Solingen hat die Stadt München, bekannt für ihre renommierte Wiesn, strenge Kontrollen für das am 21. September startende Event angekündigt. Die Feierlichkeiten ziehen jedes Jahr Millionen von Besuchern aus aller Welt an.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Arbeitsbelastung für Sicherheitskräfte betonte Jürgen Köhnlein, der Vorsitzende der DPolG in Bayern, die Bedeutung verschiedener Angriffszenarien in Sicherheitsplänen. Er lobte die Raffinesse des Wiesn-Konzepts, da es zahlreiche Video-Kameras, eine separate Polizeistation und speziell ausgebildete Einsatzkräfte enthält.